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Ministerpräsident Ramelow weiß: Überschwemmungen und Extremwetter durch Klimawandel verursacht

Im Jahr 2023 verursachten extreme Wetterereignisse in Deutschland Schäden von rund 4,9 Milliarden Euro. Familien verloren ihre Häuser, Fahrzeuge wurden zerstört, Straßen und Infrastruktur erlitten schwere Schäden. Dies werden keine einmaligen Ereignisse bleiben. Nach Ansicht von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow muss Deutschland auf Schlimmeres vorbereitet sein.

Von schwerer Dürre über Sturm und Hagel bis hin zu Überschwemmungen hat das Jahr 2023 in Deutschland seinen Tribut gefordert. Die letzten Überschwemmungen sind gerade erst abgeklungen, jetzt sorgt der Winter mit voller Wucht für Chaos. Was in Deutschland passiert, sind die Folgen des Klimawandels, erklärt Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow. Es besteht dringender Handlungsbedarf, denn Deutschland ist noch nicht über den Berg.

Die Hochwasserschutzdeiche in Deutschland sind zwar für die zu bestimmten Jahreszeiten auftretenden Überschwemmungen ausgelegt, aber gegen den Dauerregen, den wir Woche für Woche erlebt haben, sind sie nicht ausreichend. Was die überschwemmungsgefährdeten Gebiete in Deutschland brauchen, sind große Flächen, die das Wasser über einen längeren Zeitraum zurückhalten können. Auch die Gestaltung der Städte muss sich ändern: Derzeit wechseln sich schwere Dürreperioden mit Regenfluten ab. Daher sind umfangreiche Regenwasserspeicher erforderlich, um in trockenen Zeiten Wasser zu liefern.

Und nicht nur das – Ramelow glaubt, dass Sirenen wieder gebraucht werden, um die Bürger im Katastrophenfall zu warnen. Die Menschen können sich nicht mehr darauf verlassen, dass die Jahreszeiten so ablaufen, wie wir es seit Generationen gewohnt sind. Der frühe Wintereinbruch sei ein weiterer Beweis dafür, so Ramelow.

Das sieht auch der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) so: Deutschland muss sich besser vorbereiten. Und das muss bei der Bauordnung beginnen, wo eine Anpassung an den Klimawandel dringend notwendig ist. “Vielerorts wird so geplant und gebaut, als gäbe es den Klimawandel und seine Folgen nicht”, erklärt GDV-Geschäftsführer Jörg Asmussen.

Doch diese Veränderungen werden nicht von heute auf morgen kommen. Nach dem 100-jährigen Kalender wird 2024 voraussichtlich ähnlich verlaufen wie 2023: Extremwetter mit Hagel und Hitzeperioden mit Trockenheit und Dürre. SPD-Chef Lars Klingbeil fordert eine dringende Aufrüstung des Katastrophenschutzes in Deutschland. Die jüngsten Ereignisse hätten gezeigt, dass man im Katastrophenfall “die beste und modernste Ausrüstung” brauche, so Klingbeil. Wie Ramelow ist auch Klingbeil der Meinung, dass es sich um die Folgen des vom Menschen verursachten Klimawandels handelt, “der solche Wetterextreme immer häufiger verursacht”.

Foto: Hochwasserlage im Landkreis Mansfeld-Südharz am 03.01.2024, via dts Nachrichtenagentur

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Stephan Heiermann