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Wird die Bezahlkarte die Migration eindämmen? Hier kommen Flüchtlinge zu Wort

Millionen Geflüchtete sollen bald kein Bargeld mehr bekommen, sondern Bezahlkarten. Ab März will Deutschland dieses Konzept flächendeckend umsetzen. Erste Kritiker behaupten, dass man auf diese Weise die unkontrollierte Migration in Deutschland eindämmen möchte. Fakt ist, dass mit Hilfe der Bezahlkarte das Geld im Land bleibt und nicht etwa per Post ins Ausland geschickt wird, um Angehörigen vor Ort zu helfen.

Doch was genau plant die Politik hier wirklich und können die Karten die Migration in der Bundesrepublik wirklich eindämmen?

Laut der BILD-Zeitung soll die Bezahlkarte im Juni fertiggestellt und eingeführt werden. Zwölf von 16 Bundesländern haben angeblich bereits entsprechende Vereinbarungen unterzeichnet, die regeln, was mit der Bezahlkarte möglich sein wird und was nicht.
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund unterstützt die Pläne und betrachtet Bezahlkarten aus kommunaler Sicht als einen weiteren positiven Schritt, um Migration zu steuern und Integration zu fördern, so der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Andre Berghegger, gegenüber dem ARD-Morgenmagazin.

Experten, die von ZDFheute befragt wurden, sind sich einig: Die Einführung von Bezahlkarten wird die Migration nach Deutschland nicht wesentlich beeinflussen. Hans Vorländer, Leiter des Sachverständigenrats für Integration und Migration, betont, dass Sozialleistungen keinen entscheidenden Anreiz für Migration darstellen. Geflüchtete hätten andere Prioritäten wie Sicherheit und Arbeit.

Migrationsforscher Jochen Oltmer von der Universität Osnabrück äußert ähnliche Ansichten. Er betont, dass Menschen auf der Suche nach Schutz bereit sind, lange, riskante und teure Wege auf sich zu nehmen. Daher ist es unwahrscheinlich, dass ein einzelnes Element wie die Geldkarte einen signifikanten Beitrag zur Verhinderung von Migration leisten kann.
Auch Migrationsforscherin Petra Bendel zweifelt an der Grundannahme, dass viele Asylsuchende größere Mengen Bargeld an ihre Familien im Ausland überweisen. Sie erklärt, dass die staatlichen Leistungen oft nicht ausreichen, um größere Geldbeträge zu sparen.

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Sara Breitner