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Abgeordnete des Bundestages in Quarantäne versetzt

Jetzt hat das Coronavirus den Bundestag erwischt!

Nach ersten Informationen gibt es nun den ersten offiziellen Corona-Fall im Deutschen Bundestag. Ein Abgeordneter der FDP sei positiv auf das Coronavirus getestet worden. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat die Fraktionsführer in geheimer Sitzung darüber informiert.

Weitere Abgeordnete aus dem Bundestag haben sich wegen des Kontakts mit einem Ministerium-Mitarbeiters, der nachweislich an dem Coronavirus erkrankt ist, aus dem Parlament zurückgezogen. Darunter ist auch der renommierteste deutsche Gesundheitspolitiker der SPD, Karl Lauterbach.

Lauterbach sagte: „Ja, es gibt einen Verdachtsfall im Bundestag.“ Die SPD-Abgeordneten hätten das Parlament verlassen, die an der Sitzung mit dem Erkrankten teilgenommen hatten. „Ich gehe nicht davon aus, dass ich mich selbst infiziert habe, gehe aber dennoch bis Sonntag in häusliche Quarantäne. Dann liegt die gefährdende Sitzung zwei Wochen zurück.“

Das sich Menschen mit dem Virus infizieren, werde bald zur Normalität. Da bietet auch der Bundestag keinen Schutz. „Der Bundestag ist ein Hochrisiko-Gebiet, weil viele Menschen zusammenkommen und vorher mit vielen Menschen Kontakt hatten. Ich habe mich in den letzten Tagen aus dem sozialen Leben komplett zurückgezogen, um ein Vorbild zu sein. Das könnte sich jetzt bezahlt machen.“

Wie am Nachmittag bekannt wurde, sind sowohl Eva Högl, SPD-Fraktionsvizechefin, wie auch Johannes Fechner, rechtspolitischer Sprecher der SPD, vorsorglich in häuslicher Quarantäne. Eine Sitzung der Fraktionsgruppe Recht am 2. März gilt als Grund für die Vorsichtsmaßnahmen. An dieser hätte ein inzwischen positiv auf Corona getestete Person aus dem Justizministerium teilgenommen. Agbeordnete wie auch Mitarbeiter die an dieser Sitzung teilgenommen haben, sind informiert. Betroffen sind rund 15 Personen, die zusammen mit dem Infizierten in dem Besprechungsraum waren.

Zwangspause für den Bundestag möglich

Doch wie geht es jetzt im Bundestag weiter? Das Pressereferat teilte auf Nachfrage mit, dass bisher keine Änderungen für diese Sitzungswoche geplant sei. Begrenzt auf „das absolut notwendige Maß“ sind lediglich Dienst- und Delegationsreisen. „Die Lage durch das neue Corona-Virus ist dynamisch und wird durch die zuständigen Stellen in Bund und Ländern ständig neu bewertet.“ Allerdings ist eine Schließung des Parlaments in der kommenden Woche durchaus eine Option.

Britische Staatssekretärin positiv auf Coronavirus getestet

Mittlerweile geht auch unter den Abgeordneten in Großbritannien die Angst vor einer Ansteckung um. Denn die Gesundheits-Staatssekretärin Nadine Dorries (62) ist positiv auf Corona getestet worden. Sie hatte vor wenigen Tagen an einer Sitzung im Unterhaus mit mehreren Hundert Abgeordneten teilgenommen. Auch war sie in der letzten Woche noch bei Premierminister Boris Johnson in Downing Street 10 bei einem Empfang anwesend. Sie habe alle empfohlenen Schutzmaßnahmen nach dem Erhalt des Ergebnisses ergriffen, befinde sich derzeit in häuslicher Isolation und sei auf dem Weg der Besserung, so die Politikerin.

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Martin Beier