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Änderungen bei Kindergeld, Kurzarbeit und Krankenkassen

Beinahe täglich werden derzeit in Deutschland neue Rekordzahlen bei den Neuinfektionen mit Corona gemeldet. Dadurch werden die Regeln wieder verschärft und die Alltagsbeschränkungen nehmen auch weiter zu. Ganz konkrete Auswirkungen auf den Geldbeutel hat das Virus aber jetzt schon.


Kindergeld

Wegen der Corona-Pandemie fallen in den deutschen Universitäten Tausende Vorlesungen aus. Die Regelstudienzeit der Studenten haben die meisten Bundesländer daher inzwischen sogar verlängert. Dadurch sollen unter anderem BAföG-Empfänger entlastet und deren Ausfälle ausgeglichen werden.

Nun fordern die ersten Politiker eine Verlängerung der Zahlungen von Kindergeld für Eltern von Studenten. So sagte unter anderem der SPD-Rechtsexperte Florian Post: „Es ist empörend genug, wie schlecht die Hochschulen durch die Corona-Krise stolpern und wie wenig Präsenzunterricht auch jetzt im Wintersemester stattfindet“. Daher sollten „Studenten und deren Familien finanziell geschützt werden“, so die Forderung des SPD-Politikers. Sein Plan sieht vor, dass die bisher geltende Regelung, dass Kindergeld bis zum 25. Lebensjahr zu zahlen, „um mindestens zwei Semester verlängert werden“ solle.

Kurzarbeit

Die Gesundheitsämter stehen mittlerweile vor dem Corona-Kollaps, denn zur Nachverfolgung von Infektionen fehlen Zehntausende Mitarbeiter. Wie unter anderem die „Bild“-Zeitung erfahren hat, sollen die Bundesländer darüber nachdenken, Kurzarbeiter dafür einzusetzen, die Gesundheitsämter von ihrer Arbeit weiter zu entlasten. Am Freitag war dieser Plan von den Chefs der Staatskanzleien bei einer Videokonferenz besprochen worden.

Grundsätzlich wäre es aus rechtlicher Sicht kein Problem. Bis zur Höhe ihres vollen Nettoeinkommens dürfen Kurzarbeiter Geld hinzuverdienen. Von diesem Plan allerdings hält die FDP-Gesundheitsexpertin Christine Aschenberg-Dugnus nichts. „Mit der Bundeswehr gibt es bereits eine erprobte und geeignete Unterstützung für die Gesundheitsämter“, sagte sie gegenüber der „BILD“. Aus ihrer Sicht sollten die Länder lieber prüfen, wie die Abläufe verbessert werden könnten.

Krankenkassen

Die Beiträge der Versicherten zur Krankenversicherung treibt die Pandemie inzwischen auch schon nach oben. Im kommenden Jahr klettert allein der durchschnittliche Zusatzbeitrag zur Krankenversicherung von derzeit 1,1 auf 1,3 Prozent, so die Warnung des Schätzerkreises der Gesetzlichen Krankenversicherung.

„Corona-Kosten und Mehrausgaben durch zahlreiche Gesundheitsreformen der letzten Jahre lassen die Kassenausgaben deutlich ansteigen“, sagte die Chefin des GKV-Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer. Viele Krankenkassen müssten daher im kommenden Jahr ihre Beiträge anhaben. Der Kassenexperte Günter Neubauer, Direktor des Instituts für Gesundheitsökonomik, befürchtet allerdings, dass es noch viel schlimmer kommt. „Mittelfristig droht eine Verdopplung des Zusatzbeitrags“.

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Alexander Grünstedt