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Aggressiver Mob greift Polizisten in Frankfurt an


Erneut wurden in Frankfurt Flaschen, Steine und Eier auf Polizisten geworfen. Auf der Einkaufsmeile Zeil griffen mehrere hundert Leute die Beamten an. Zuvor war eine Streife gegen 22.45 Uhr über die Einkaufsstraße gefahren und wurde plötzlich und ohne Anlass attackiert. Auch als die Streife zur Hauptwache weiterfuhr, gingen die Angriffe und Eierwürfe dort weiter. Insgesamt wuchs die aggressive Menge auf 500 bis 800 Personen an.


Angreifer muss zum Haftrichter

Die Lage bekam die Polizei schließlich mit einer massiven Verstärkung in Griff, neun Personen wurden festgenommen. Mangels Haftgrund wurden im Laufe der Nacht acht wieder entlassen. Lediglich eine einschlägig vorbelasteter 17-Jähriger wird im Laufe des Sonntags dem Haftrichter vorgeführt.

Bereits am Freitag war eine Streife auf der Zeil von rund 25 Jugendlichen angegriffen worden. Diese hatten versucht, eine Schlägerei zwischen zwei Männern zu beenden. Die Gruppe griff an, als einer der Beteiligten zur Personalienfeststellung abgeführt wurde. Selbst der Schläger riss sich los, sprühte Pfefferspray auf die Beamten, einer Polizisten wurde durch Schläge verletzt.

Als die Beamten in ihren Dienstwagen flüchteten, hängte sich der kurzzeitig verhaftete Mann dreist an den Außenspiegel des Wagens. Als die Verstärkung ankam, waren alle Chaoten bereits verschwunden. Doch der 18-Jährige wurde aufgrund von Videoaufnahmen aber ermittelt.

„Wir stehen den Leuten ständig auf den Füßen“

Als Ursache für die vermehrte Aggression gegen die Beamten vermutet der Polizeisprecher Alexander Kießling die Corona-Einschränkungen: „Den Leuten fehlen Ventile wie etwa Clubs oder Stadionbesuche. Und dann stehen wir ihnen auch noch ständig auf den Füßen: Ihr dürft dies nicht, ihr dürft das nicht.“

Auch mangele es vielen der Beteiligten an Gemeinsinn: „Da steht nur das eigene Vergnügen im Vordergrund, was mit anderen geschieht, ist ihnen egal.“ Daher sei die Justiz gefordert, schneller und härter bei solchen Taten durchzugreifen: „Nur mit schwieriger Herkunft und Lebenssituation kann man nicht alles entschuldigen.“

Rund 100 Jugendliche griffen auch in Darmstadt-Eberstadt Polizisten mit Böllern an. Gegen 17 Uhr hatten Anwohner die Polizei wegen der Knallerei gerufen. Über Lautsprecher waren sie aufgefordert worden, dies zu unterlassen und sich an die Corona-Auflagen zu halten. Da flogen dann die Kracher in Richtung der Beamten. 23 Jugendliche wurden nach Eintreffen der Verstärkung festgenommen, ihnen droht nun ein Verfahren wegen Landfriedensbruch.

Polizeipräsident: „Das lassen wir uns nicht bieten!“

Frankfurts Polizeipräsident Gehard Bereswill findet dazu klare Worte: „Für mich ist es unerträglich, wenn sich Personen gegen die Polizei spontan zusammenrotten. Die Kolleginnen und Kollegen setzen sich tagtäglich für den Schutz und die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger ein. Dass sich Personen zusammentun, um die Kolleginnen und Kollegen massiv tätlich anzugehen und billigend in Kauf nehmen, dass sie eventuell schwere Verletzungen davontragen, verurteile ich auf das Schärfste!“

Und der Polizei-Chef weiter zornig: „Seien Sie gewiss, dieses Verhalten lassen wir uns nicht bieten und werden konsequent dagegen vorgehen. Wir werden nun alles tun, um weitere Täter zu ermitteln, die durch ihr Verhalten Bürgerinnen und Bürger in Angst und Schrecken versetzen. Ich gehe davon aus, dass sie eine gerechte Strafe erhalten.“

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Alexander Grünstedt