Nach einer amtlichen Warnung sind 85.000 Menschen in Norddeutschland in akuter „Gefahr für Leib und Leben“, weil das beliebte Wacken Open-Air-Festival durch Unwetter heimgesucht wird. Schon in der ersten Nacht mussten alle Camper vom Parkplatz flüchten.
Am Donnerstag wird die Band Guns N‘ Roses auf dem Wacken Festival auftreten – der Mega-Gig wird mit Spannung erwartet. Die 85.000 Besucher stehen aber vor einer großen Herausforderung: Das Wetter spielt nicht ganz mit.
Flucht mitten in der Nacht
Bereits in der vergangenen Nacht zu Donnerstag sorgte eine amtliche Unwetter-Warnung dafür, dass die Fans auf dem Zeltplatz um den Schlaf gebracht wurden. Sie mussten den Zeltplatz räumen und in ihre Autos fliehen. „Metalheads, bitte begebt euch in eure Autos und weist andere mithilfe des Warnblinkers auf freie Plätze hin“, wurde als Warnung um 1.40 Uhr über den Festivalchat durchgegeben. Viele der 85.000 Musik-Fans folgten der Aufforderung, verließen ihre Zelte und machten sich auf den Weg zum Parkplatz.
Schuld an der Evakuierung war eine Superzelle und die darauf basierende amtliche Warnung des Deutschen Wetterdienstes. Es bestehe „Gefahr für Leib und Leben.“ Das Festivalgelände wurde von Starkregen geflutet. Die kommenden Tage sollen nicht trockener werden.
Viele Besucherinnen und Besucher waren am ersten Tag schon mit Gummistiefeln, Regenjacke oder -poncho ausgerüstet. Schlammschlachten scheinen unausweichlich. „Ein Sommerhoch zeichnet sich derzeit nicht ab“, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes. „Da wird einiges an Regen runterkommen.“ Die Fans kennen das bereits: Im Jahr 2023 konnten Zehntausende Wacken-Gänger nicht zum Festival anreisen, weil die Wetterbedingungen so extrem waren.
Längstes Set überhaupt steht bevor
Guns N‘ Roses werden als diesjähriger Headliner ab 20.30 Uhr auf der Bühne erwartetet und sollen laut Programm bis Mitternacht spielen. Das wäre der längste Headliner-Gig in der Geschichte des Festivals und damit ein Wacken-Rekord. Es könnte sich aber auch um einen Zeitpuffer für technische Probleme oder witterungsbedingte Unterbrechungen handeln.