Kategorien: News

Bedeutet die neueste Erhöhung auch für Sie den Ruin?

Banken geben aktuelle Preiserhöhungen direkt an die Konsumenten weiter – vieles wird damit fast schon unleistbar. Besonders hart trifft es all jene, deren demnächst mit einem Darlehen bauen wollten, ebenso alle, deren Immobilienkredite bald ihre Zinsbindung verlieren. Experten prophezeien zudem, dass die Zinssätze von Konsumentenkrediten in den nächsten Monaten im Durchschnitt um die 7-Prozent-Marke herum liegen werden, Disponutzer müssen sich auf Zinssätze um die zwölf Prozent einstellen.

Wer die nackten Zahlen ins “richtige Leben” übersetzt, dem wird klar: Die meisten Deutschen werden ihre Hosen wesentlich enger schnallen müssen. Und das in Zeiten der Inflation – der die Leitzinserhöhung entgegenwirken soll – und der finanziellen Knappheit. Viele wissen jetzt schon gar nicht mehr, wie sie ihren Lebensunterhalt bestreiten sollen. Vor allem die Kosten für Strom und Gas treiben zahlreichen Endnutzern den kalten Schweiß auf die Stirn. Wie immer sind vor allem sozial schwache Gruppen wie Rentner oder Alleinerzieher besonders betroffen.

Der Leitzins ist jene Rate, zu der sich Geschäftsbanken Geld bei der Notenbank leihen können. Er wird künftig 2,0 Prozent betragen, wie die EZB am Donnerstag bekanntgab. Dabei handelt es sich bereits um die zweite riesige Zinserhöhung in Folge seit September (!). Und damit wird es wohl noch nicht getan sein: Die EZB sagte der Inflation den Kampf an und kündigte an, die Zinsen in den kommenden Monaten voraussichtlich „weiter anzuheben“.

Ausbaden muss es der Konsument: Denn mit der Erhöhung der Leitzinsen steigen die Kosten der Banken, die sie wiederum an den “kleinen Mann” weitergeben. Besorgniserregend:  Normalerweise dämpfen Zentralbanken mit Zinserhöhungen eine gut laufende Konjunktur und keinen Abschwung. Denn momentan stehen viele Länder in Europa am Beginn einer Rezession. Eine Zinserhöhung in einer solchen Zeit ist ein hohes Risiko.

Immerhin eine gute Nachricht gibt es: Die Zinserhöhung stärkt den Euro, mehr Geld fließt in den EU-Raum. Die Währung  wird also stärker nachgefragt, ihr Preis steigt. Denn erst im August war der Euro erstmals seit vielen Jahren unter den US-Dollar gefallen, er erreichte schließlich sogar den tiefsten Stand seit 20 Jahren. Mittlerweile hat er sich bei etwa 99 Cent stabilisiert.

Leave a Reply

Your email address will not be published.

Social
Author
Martin Beier