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Behörden kommen mit dem Zählen der Corona-Infizierten nicht mehr nach

In Deutschland breitet sich das Coronavirus so schnell aus, dass die Behörden Probleme haben, die Zahlen zu aktualisieren.

Das Robert-Koch-Institut meldete am Donnerstagvormittag 349 Infizierte, 175 davon allein in NRW. Zur gleichen Zeit waren es nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Nordrhein-Westfalen aber schon 230 Infektionen, 55 mehr als in der Statistik des RKI zur gleichen Zeit. Da auch aus Bayern weitere Meldungen kamen, sind die Zahlen des Robert-Koch-Instituts zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bereits hoffnungslos veraltet.

Daraus ergibt sich, dass sich in den Bundesländern bereits mehr als 400 Menschen mit dem neuartigen SARS-CoV-2 Virus angesteckt haben. Mindestens 150 neue Fälle sind allein in den vergangenen 24 Stunden hinzugekommen. Das RKI führt zur Begründung der Unterschiede eine „sehr dynamische Situation“ an, mit der die Bundesländer zu kämpfen haben. So kann es durchaus passieren, „dass vor Ort bereits bestätigte Fälle bekannt sein können, bevor uns diese als offizielle Berichte erreicht haben“, teilte unter anderem das Gesundheitsministerium in NRW mit.

Mit den Auswirkungen der Corona-Krise hat auch immer mehr die Lufthansa zu kämpfen. So werden allein im März von der Gesellschaft mehr als 7.000 Flüge gestrichen. Rein rechnerisch entspricht das Streichen ganzer Strecken und einer Verringerung der Frequenzen einer Gesamtkapazität von 150 Maschinen, wie die Airline in einem Statement am Donnerstag mitteilte. In diesem Zuge sind Sitzplatzkontingente von 125 Kurz- und Mittelstrecken und 25 Langstreckenflugzeugen aus der mit 770 Maschinen umfassenden Flotte der Gesellschaft gestrichen worden. Besonders von diesen Reduzierungen betroffen sind demnach die Flüge im Inland und das besonders betroffene Norditalien als auch verschiedene Strecken innerhalb Europas. Somit sind rund 25 Prozent aller Verbindungen von den Streichungen betroffen.

Ganz aktuell sind Flugabsagen nach Tel Aviv und Eilat in Israel hinzugekommen. Dies gelte ab Sonntag, Israel hat inzwischen auch ein Einreiseverbot für Reisende aus Deutschland, Österreich und Schweiz verhängt. Bis zum 24. April bleiben auch alle Flüge nach Festland-China ausgesetzt.

In der Schweiz haben unterdessen die Behörden den ersten bestätigten Corona-Todesfall vermeldet. Demnach handelt es sich um eine 74 Jahre alte Frau, die unter einem hohen Risiko gelitten habe. Sie lag seit dem 3. März im Unispital in Lausanne.

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Martin Beier