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Brutale Falle an Bahnstrecke – Mordkommission ermittelt

Auf einer Bahnstrecke in Nordrhein-Westfalen bauten Attentäter eine zerstörerische Falle auf: Gullideckel schlugen durch die Frontscheibe des Zuges. Der Zug wurde schwer beschädigt. Der Lokführer entging nur knapp dem Tod.

Auf der Strecke zwischen Bad Berleburg und Erndtebrück bauten Unbekannte in der Nacht zum Samstag eine zerstörerische Falle für den ersten passierenden Zug auf. Die unbekannten Attentäter hängten Gullideckel auf Höhe der Fahrerkabine über einer Zugstrecke nahe der hessischen Grenze in Nordrhein-Westfalen auf. Die gusseisernen Gullideckel waren hierzu an einer Brücke festgebunden worden. Als der Zug aus der Flotte der Hessischen Landesbahn die Strecke passierte, krachte das Triebfahrzeug mit voller Wucht in die aufgehängten Gullideckel. Die Frontscheibe des Triebkopfes wurde bei dem Aufprall zerstört. Der 49-jährige Lokführer entging nur knapp dem Tod.

In der polizeilichen Meldung heißt es, der Lokführer habe überlebt, weil er sich instinktiv richtig verhalten hätte. Er wurde nur leicht verletzt. Fahrgäste befanden sich nicht im Zug, da es sich fahrplanmäßig um eine Leerfahrt handelte. Die Mordkommission des Polizeipräsidiums Hagen und der Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein ermittelt gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft wegen versuchten Mordes.

Der oder die Täter hatte die schweren gusseisernen Gullideckel direkt über der Bahntrasse der Regionalbahn heruntergelassen und an der darüber verlaufenden Brücke mit Seilen oder Ketten befestigt. Ein planvolles Vorgehen mehrerer Täter gilt als wahrscheinlich. Eine Tötungsabsicht oder zumindest die Inkaufnahme einer Tötung des Lokführers kann angesichts der kriminellen Energie und der aufwendigen Vorgehensweise, die hier zutage gebracht wurde, nicht ausgeschlossen werden.

In der Nacht zum Doennerstag waren vier Gully-Deckel aus der Kreisstraße 31 in Hilchenbach zwischen den Ortsteilen Allenbach und Grund gestohlen gestohlen worden. Mutmaßlich hat jemand diese mit einem Auto zu der Brücke über der Zugstrecke transportiert und dort mit beachtlichem Aufwand in ihre Position gebracht. Weitere Informationen wollte die Polizei bis zum späten Samstagabend aus ermittlungstechnischen Gründen nicht preisgeben.

Die Polizei erhofft sich dennoch Zeugenhinweise durch die Öffentlichkeit: Wer hat möglicherweise Teile der Tatvorbereitung beobachtet? Wer kann Hinweise zu den gestohlenen Gullideckeln oder den genutzten Fahrzeugen machen? Wer hat wann in Hilchenbach-Grund bzw. in Hilchenbach-Allenbach die fehlenden Gullideckel bzw. die offenen Gully-Schächte im Bereich der K31 bemerkt? Hinweise nimmt die zuständige Polizeidirektion unter der Rufnummer 02751-909-0 entgegen.

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Sara Breitner