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Corona-Folgen: Tierheime platzen aus allen Nähten

Ein Haustier war in Zeiten der Pandemie und den damit verbundenen Lockdowns für viele Menschen ein probates Mittel gegen die Einsamkeit. Doch nachdem nach und nach immer mehr Restriktionen gelockert wurden, werden die Tiere für viele wieder zu einer Belastungsprobe, denn sie merken, dass die Zeit für eine umfassende Fürsorge doch häufig fehlt. Die Tierheime, die dann ungewollte Familienmitglieder aufnehmen, stoßen nun immer mehr an ihre Kapazitätsgrenzen.

Viele Tierheime in der Bundesrepublik geraten in der Folge des Haustierbooms, der sich aus den Lockdown-Maßnahmen ergeben hat, nun an ihre Kapazitätsgrenzen. So sagt etwa Hester Pommerening vom Deutschen Tierschutzbund, dass viele der Tierheime schon seit dem vergangenen Sommer einen Aufnahmestopp verhängt hätten. Und nun spitzt sich die Situation noch einmal zu. Anfang des Jahres war die Lage bei der Vermittlung und Weitergabe von Tieren sehr positiv, doch hat sich das nach dem Ende des zweiten großen Lockdowns im Frühjahr dann wieder umgekehrt. Die Nachfrage sank immer weiter ab und es kamen viele der vermittelten Tiere durchaus wieder zurück. Auch gab es zahlreiche Beschlagnahmungen und Fundtiere.

Weiter sagte Pommerening: „Manche Tierheime haben zwar nach wie vor höchstens mit Einzelfällen von Abgaben und kaum veränderten Beständen zu tun, andere Tierheime hingegen haben gerade ganz massiv zu kämpfen.”

Durchaus positive Erfahrungen hat der Hamburger Tierschutzverein gemacht. Dieser betreibt unter anderem das Tierheim in der Süderstraße. Sven Fraaß sagte, dass sich in den vergangenen Monaten viele Menschen ein Tier geholt hätten. Das Tierheim habe bislang eine ausgeglichene Bilanz zwischen der Vermittlung und der Aufnahme von Tieren, die Vermittlung habe somit gut funktioniert. Dabei habe das Internet gut helfen können, denn ein persönlicher Besuch vor Ort war durch die Einschränkungen oft nicht möglich.

Fraaß sagte: „Wir haben auch die Tiervorstellungen auf unserer Webseite stark ausgebaut.” Der Erfolg gebe der Einrichtung recht. Allerdings schauen die Experten schon jetzt mit Sorge auf die anstehenden Feiertage. Denn nur allzu häufig kommt es vor, dass Tiere zu Weihnachten verschenkt werden und dann doch wieder im Heim landen. So sagt Pommerening: „Aus Tierschutzsicht muss klar gesagt werden: Tiere gehören nicht unter den Weihnachtsbaum.” Man rate auch davon ab, spontan oder überraschend sich ein Tier zuzulegen. Denn oft sind diese dann wieder in den Heimen zu finden.

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Stuart Henderson