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Corona-Schnelltest für zu Hause vor der Zulassung

Der erste Gedanke, wenn es im Hals kratz, wir uns schlapp fühlen oder Gelenkschmerzen haben ist, ob man sich mit dem Coronavirus infiziert hat. Dann beginnt das Abwägen, ob man zum Arzt soll oder die Sorge doch vielleicht übertrieben ist. Sollte man einen Schnelltest für 40 Euro machen lassen? Schön wäre dann ein Test für wenig Geld, den man zu Hause machen könnte.

Soweit könnte es in 14 Tagen sein. Solch einen Test hat das Hamburger Unternehmen MEDsan entwickelt. Sobald dieser zugelassen ist, wird er frei verkäuflich für alle erhältlich sein. Der Chef des Familienunternehmens, Dr. Thomas Wüstefeld, forscht seit dem Sommer 2020 mit seinem Team an einer Test-Methode, die einfach und zuverlässig Corona-Viren nachweisen soll. Vergleichbar zu den gängigen Schnelltest ist auch der MEDsan-Test ein Antigen-Test, der das Virus mittels Eiweißfragmenten nachweisen soll.

„Wir gehen davon aus, dass nächste Woche die Zulassung von den Behörden kommt, die das Produkt validieren, das heißt auf Sicherheit und Durchführbarkeit prüfen. Wenn das geschieht, können wir sofort die ersten Produktionen ausliefern“, so Wüstefeld. „Wir starten Ende der Woche und planen in zwei bis drei Wochen mit einer Tages-Herstellung von 1.2 Mio. Stück.“

Test soll nur fünf Euro kosten

Laut dem Hersteller soll der Test nur fünf Euro kosten und könnte ganz normal im Supermarkt verkauft werden. Doch sei dies zuvor mit den zuständigen Behörden zu klären. Die derzeit gängigen Tests müssen noch immer von geschultem Personal durchgeführt werden und sind daher auch nicht für jede Person erhältlich.

Das Gesundheitsministerium sagt dazu: „Eine Abgabe von professionellen Antigen-Schnelltests an Laien ist derzeit nicht gestattet. Der Einsatz von Selbstanwendertests als ergänzende Maßnahme für die Eindämmung der Pandemie – sobald verfügbar, ist zu diskutieren. Er birgt Risiken und Chancen. Offene Fragen bestehen u.a. bzgl. der Sicherstellung der Einleitung erforderlicher Maßnahmen bei positiven Testergebnissen.“

Bei den Tests von MEDsan ist eine Nachverfolgbarkeit von Corona-Erkrankten bislang nicht sichergestellt. Dazu Wüstefeld: „Langfristig wollen wir das aber so regeln, dass beim Test ein automatisiertes Signal ans Handy gesendet wird, worüber dann eine Meldung stattfinden kann. In der ersten Zeit wird es das aber noch nicht geben.“

Der Schnelltest hat die notwendige CE-Kennzeichnung schon vorliegen, für die nächste Woche wird von den Entwicklern die Zulassung erwartet. „Das RKI (Robert-Koch-Institut) prüft im Labor die fachlichen Themen und stimmt sich mit dem PEI (Paul-Ehrlich-Institut) ab, für die Zulassung ist die BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) verantwortlich.“

Der Hersteller hofft auf ein beschleunigtes Verfahren für die Anwendung zu Hause. „Wir hoffen, eine Sondergenehmigung zu erhalten oder ein Prozess mit einem rollierenden Verfahren analog wie bei den Impfstoffen“, so Wüstefeld.

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Sara Breitner