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Schwarzer Montag: DAX-Crash, Ölpreis stürzt ab – schwere Rezession erwartet

Börsen crashen: Am Montag bescherte die Angst vor einer neuen Weltwirtschaftskrise im Zuge der Corona-Epidemie den Finanzmärkten einen “Schwarzen Montag”. Die Börsenkurse brachen rund um den Globus massiv ein. Allein der Deutsche Aktienindex Dax verlor zu Handelsbeginn rund 8,4 Prozent, in London ging es um gut 8 Prozent bergab. Zuvor starteten die Märkte in Asien mit heftigen Verlusten.

Auslöser war die wachsende Angst vor einer Pandemie aber auch der Schock um einen Preiskrieg am Ölmarkt. Der Virus zwingt Staaten zum einen in immer schneller wachsender Geschwindigkeit, drastische Maßnahmen vorzunehmen. Dies zieht einen massiven ökonomischen Stillstand nach sich. Allein in Italien waren am Wochenende 16 Millionen Menschen unter Quarantäne gestellt worden.

Auf dem Ölmarkt droht zusätzlich ein massives Überangebot, da die wichtigsten Förderländer Saudi-Arabien und Russland einen Preiskrieg begonnen haben. Zeitgleich sinkt aber die Nachfrage nach Öl weltweit, was den Preis für diesen Energieträger hat kollabieren lassen. So kostete ein Fass (159 Liter) der Sorte Brent zwischenzeitlich nur noch 31 Dollar. Dies ist mit Abstand der stärkste Zusammenbruch sei dem Ersten Irakkrieg.

Coronavirus würgt die Erholung der deutschen Wirtschaft ab
Zu Jahresbeginn fahren die deutschen Unternehmen ihre Produktion hoch, doch nun werden die Folgen des Coronavirus immer offensichtlicher. Die Exporte brechen ein und der Handel mit China bricht regelrecht ein.

Mit einer deutlich geringeren Auslandsnachfrage hat für die deutsche Wirtschaft das Jahr 2020 begonnen. 2,1 Prozent weniger Waren als noch vor 12 Monaten lieferten die Unternehmen ins Ausland. Auch fielen die Einfuhren um 1,8 Prozent geringer aus, wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamt hervorgeht. Noch zu Jahresbeginn hatte die Industrie die Produktion hochgefahren. Um 2,9 Prozent stieg die Herstellung von Produkten im Vergleich zum Vormonat und damit so stark, wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr. Und auch die Aufträge waren so stark wie seit Jahren nicht mehr gestiegen. Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte dazu: “Die Industrieproduktion hat sich in den vergangenen Monaten stabilisiert”, warnte aber wegen der Coronavirus-Epidemie vor Rückschlägen.

“Trotz der zuletzt wieder günstigeren Entwicklung der Auftragseingänge und des Geschäftsklimas bleibt der Ausblick für das Produzierende Gewerbe angesichts der neuen Risiken durch die Ausbreitung des Coronavirus mit Unsicherheiten behaftet”, hieß es aus dem Ministerium weiter. Um 3 Prozent war die gesamte Produktion im Januar gestiegen.

Exporte nach China brechen ein

Aber bereits im Januar wies der Handel mit dem von der Corona-Epidemie besonders betroffenen China unübersehbare Bremsspuren auf. Um 6,5 Prozent gingen die Ausfuhren zurück. Die Statistiker schränkten aber ein, dass sich noch keine eindeutigen Auswirkungen durch das Virus ableiten ließen. Auch der Import von Produkten aus China ging leicht um 0,5 Prozent zurück. Innerhalb der EU gingen die Importe nach Deutschland um 2,5 Prozent zurück, genauso wie die Exporte. Um 2,0 Prozent gegen die Exporte außerhalb der EU zurück, die Importe reduzierten sich um 0,9 Prozent. Besonders heftig ist der Rückgang im Handel mit Großbritannien. Da betrug das Minus auf Jahressicht 16,3 Prozent.

Trotz einer Abkühlung der weltweiten Wirtschaftsleistung und internationalen Handelskonflikten hatte die deutsche Exportwirtschaft das Jahr mit einem Rekord beendet. Knapp 1328 Milliarden Euro betrug der Wert der Warenausfuhr. Die Februar-Zahlen haben aber für Ralph Solveen von der Commerzbank schon die Corona-Krise mit eingerechnet. “Dies gilt nicht nur für die Industrie, die zunehmend unter einer schwächeren Nachfrage aus Asien und fehlenden Vorprodukten leiden wird.” Es mehrten sich Anzeichen, “dass auch der die Wirtschaft bisher stabilisierende Dienstleistungssektor mehr und mehr leidet”, so sein Fazit. Daher rechne er mit einem leichten Rückgang der Wirtschaftsleistung für das erste Quartal.

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Alexander Grünstedt