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Deutsche Amazon-Zentren im Streik: Tausende zittern um ihre Geschenke

Warten Sie auch noch auf die Lieferung des ein oder anderen Weihnachtsgeschenkes? Dann haben wir schlechte Nachrichten: Die Beschäftigten in den deutschen Amazon-Verteilerzentren werden ausgerechnet in der Woche vor Weihnachten streiken, wie die Gewerkschaft ver.di bekanntgab.

Betroffen sind beide Standorte in Bad Hersfeld sowie die Zentren in Dortmund, Graben bei Augsburg, Koblenz, Leipzig, Rheinberg und Werne.

“Die Beschäftigten der verschiedenen Verteilzentren werden in den kommenden Tagen teilweise abwechselnd und ohne öffentliche Vorankündigung in Aktion treten“, erklärte Streikleiterin Monika Di Silvestre. Damit solle erreicht werden, dass Amazon sich möglichst wenig auf die Ausfälle vorbereiten kann.

Die Gewerkschaft kämpft mit Amazon schon seit vielen Jahren darum, dass es die Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels anerkennt und einen Tarifvertrag abschließt – bisher vergebens. Das US-Unternehmen hob die Gehälter im Herbst zwar an, allerdings konnten die Steigerungen mit der Inflation nicht mithalten.

„Insgesamt verdienen die Beschäftigten bei Amazon noch immer mehrere tausend Euro im Jahr weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen in tarifgebundenen Unternehmen“, kritisierte Di Silvestre. Amazon selbst spricht in Pressemitteilungen allerdings von einer “guten Bezahlung”, sowie von “Zusatzleistungen und Entwicklungsmöglichkeiten – und das alles in einem attraktiven und sicheren Arbeitsumfeld“.

Der Lohn liegt übrigens mindestens bei 13 Euro brutto pro Stunde, inklusive Bonuszahlungen. Laut Amazon kommen allerdings Extras hinzu: Zuschüsse für den öffentlichen Nahverkehr und die Altersvorsorge. Die Mitarbeiter bekommen kein Weihnachts- oder Urlaubsgeld.

Während die Gewerkschaft argumentiert, dass die Gehälter nach dem Einzel- und Versandhandelstarifvertrag deutlich höher lägen als die von Amazon gezahlten Löhne, argumentiert der Konzern mit niedrigeren Vergütungen der Logistikbranche.

Es ist nicht das erste Mal, dass Verdi Streiks bei Amazon ankündigt. Ende November wurde rund um den „Black Friday“ bereits dazu aufgerufen, die Arbeit protestweise niederzulegen. Amazon beschäftigt etwa 20.000 Menschen in Deutschland., in der Weihnachtszeit kommen noch zahlreiche Aushilfskräfte dazu.

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Martin Beier