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Vergiftete Augentropfen: Drei Menschen tot und acht erblindet

Verunreinigte Augentropfen haben zum Tod von drei Menschen und zum Verlust des Augenlichts von mindestens acht Personen geführt. Verantwortlich dafür sind die rezeptfreien “künstlichen Tränen”-Augentropfen der Firmen EzriCare und Delsam Phama, die mit einem hochgradig arzneimittelresistenten Keim kontaminiert waren.

Es wird vermutet, dass sich Menschen in 16 US-Bundesstaaten durch Augentropfen, die sie ahnungslos in ihrer örtlichen Apotheke gekauft haben, mit den hochgefährlichen Keimen infiziert haben. Nach Angaben des US-Gesundheitsministeriums sind die von EzriCare und Delsam vertriebenen Augentropfen die Ursache für eine Reihe von schweren Augeninfektionen.

Offiziellen Angaben zufolge sind drei Menschen gestorben, acht sind erblindet und vier mussten nach einer Infektion die Augen entfernt werden. Experten vermuten, dass die in Indien hergestellten Augentropfen zur Verbreitung des hoch arzneimittelresistenten Bakteriums Pseudomonas aeruginosa in den USA geführt haben.

Das U.S. Department of Health and Human Services erklärt, dass dieser Keim offenbar gegen alle gängigen Medikamente resistent ist. Bislang wurden 68 Fälle von schweren Infektionen gemeldet. Das Ministerium warnt: “Patienten, die EzriCare- oder Delsam Pharma-Augentropfen verwendet haben und Anzeichen oder Symptome einer Augeninfektion zeigen, sollten sofort einen Arzt aufsuchen.”

Zu den Symptomen einer Infektion gehören verschwommenes Sehen, Rötung, gelber, grüner oder klarer Ausfluss aus dem Auge und das Gefühl, dass etwas im Auge ist. Eine Warnung der FDA an die Verbraucher vor dem Kauf von EzriCare Artificial Tears und Delsam Pharmas Artificial Tears Augentropfen wurde bereits Anfang Februar herausgegeben.

Der Hersteller Global Pharma Healthcare PVT Limited hat nun einen groß angelegten Rückruf aller noch nicht abgelaufenen Verpackungen von “Artificial Tears”-Augentropfen angeordnet. Dies geschah, nachdem die FDA mehrere Verstöße gegen die geltende gute Herstellungspraxis festgestellt hatte, darunter “das Fehlen geeigneter mikrobieller Tests, Probleme mit der Formulierung (das Unternehmen stellt ophthalmische Arzneimittel in Mehrwegflaschen her und vertreibt sie ohne ein geeignetes Konservierungsmittel) und das Fehlen angemessener Kontrollen in Bezug auf manipulationssichere Verpackungen”.

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Kai Degner