Kategorien: News

Drogeriemarktkette dm verkauft online Corona-Antikörpertest

In Deutschland kommen die Labore mit den vielen Corona-Tests nicht nach. Gleichzeitig vermeiden viele Menschen einen Besuch bei ihrem Hausarzt aus Angst vor einer Corona-Infektion. Aus diesem Grund vertreibt nun die Drogeriemarktkette dm Corona-Antikörpertests. Doch erhältlich sind diese ausschließlich online.

Im Online-Shop kostet ein solcher Antikörpertest 59,95 Euro. Dazu kommen aber noch Versandkosten. Binnen 12 bis 48 Stunden nach dem Eingang der Probe im Labor soll dann auch das Ergebnis vorliegen. Vertrieben wird das Einsende-Testkit unter der Marke „Cerascreen“. In der beiliegenden Produktbeschreibung sind alle Informationen für die Probennahme zu Hause enthalten. Mit einer Lanzette müssen die Nutzer dann eine Blutprobe entnehmen.

Die Nutzer müssen sich dann im Anschluss für den Antikörper-Test online registrieren. Sie geben eine sechsstellige Test-ID ein und müssen dazu einen Fragebogen hinsichtlich Vorerkrankungen und Beschwerden ausfüllen. Im Anschluss verschickt der Selbsttester das Röhrchen mit der Blutprobe und dem Rücksendeumschlag an ein „medizinisches Partner-Labor“. Dieses untersucht dann den Test auf Antikörper gegen das Coronavirus.
Über eine App oder das entsprechende Benutzerkonto auf der Webseite wird dann das Testergebnis mitgeteilt. Wie es einschränkend dazu heißt, diene der Test „dem Nachweis einer bereits abgelaufenen SARS-CoV-2 Infektion und ist nicht zum Nachweis einer akuten Infektion geeignet“.

Laborärzte: Selbsttests sind keine sinnvolle Ergänzung

Über die Webseite verkauft „Cerascreen“ auch die sogenannten PCR-Tests. Hierbei wird für die Probe ein Rachenabstrich entnommen. Bereits Ende September hatte jedoch der Berufsverband Deutscher Laborärzte davor gewahrt, die Corona-Selbsttests seien „keine sinnvolle Ergänzung der nationalen Teststrategie“. Die Corona-Testbefunde hätten schließlich für jeden einzelnen enorme Konsequenzen. Daher müsse die Bekämpfung der Pandemie in der Verantwortung der Ärzte verbleiben.

Der BDL-Vorsitzende Andreas Bobrowski wies zudem auf die hohen Sicherheitsvorgaben hin, welche bei einem Rachenabstricht vorgesehen sind. Dies soll sicherstellen, dass keine weiteren Personen infiziert werden und müssten auch von Laien eingehalten werden.

Nicht zu verwechseln sind die Antikörper-Tests mit den ähnlich klingenden Antigen-Schnelltests. Dabei spüren die Antikörpertests auf, ob die betreffende Person bereits schon einmal mit dem Virus in Kontakt war. Gleichzeitig weisen sie eine Reaktion des Immunsystems auf das Virus nach, nicht aber eine tatsächliche Infektion. Hingegen wird für einen Antigen-Schnelltest ein Rachenabstrich benötigt. Dadurch wird ein ganz bestimmtes Protein des Coronavirus nachgewiesen. Mit dieser Testform lässt sich teilweise bereits nach 15 Minuten eine Infektion nachweisen.

Social
Author
Sara Breitner