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Experte rechnet mit viel längerem Lockdown

Das öffentliche Leben in Deutschland wird in der Mitte dieser Woche bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr weitestgehend heruntergefahren. Den dafür beschlossenen Lockdown hält der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach für notwendig. Allerdings hegt er massiv Zweifel an der Aussage, dass es Mitte Januar bereits zu einer Aufhebung der Maßnahmen kommen kann.

Skeptisch zeigt sich der Gesundheitsexperte der SPD, Karl Lauterbach, dass es bereits am 10. Januar zu einem Ende des ab diesem Mittwoch in Kraft tretenden Lockdowns kommen wird. Im „ntv“-Format „Corona-Spezial“ sagte er dazu: “Ich glaube, dass wir die derzeit stabil hohen Fallzahlen langsam runterfahren können. Die Weihnachtstage werden eine Unterbrechung im Shutdown bringen und hoffentlich nicht wieder ein Ansteigen der Fälle”.

Langfristig müsse es nun das Ziel sein, dass es den Gesundheitsämtern wieder gelingt, Kontakte nachverfolgen zu können. Daher sei es entscheidend, dass der Lockdown auf keinen Fall zu früh beendet wird. “Wir müssen die Zielinzidenz von 50 sauber unterschreiten”, so Lauterbach. “Ich glaube, das wird bis zum 10. Januar nicht gelingen.”

Nach Ansicht des Gesundheitsexperten werden die Auswirkungen, die der anstehende Lockdown mit sich bringt, in den Krankenhäusern sichtbar sein. Aber vorher spitzt sich die Lage noch einmal weiter zu. Der Politiker der SPD erklärte dazu: “Die Lage ist schon sehr dramatisch. Sehr viele Kliniken haben kaum mehr Kapazitäten. Auch das Personal ist einfach erschöpft. Diese Menschen arbeiten am Anschlag über viele Wochen und Monate hinweg. Ich glaube, dass die Situation besonders in der nächsten Woche prekär sein kann. Weil wir in den letzten Tagen sehr viele Infektionen gesehen haben und diese Infektionen verschlechtern sich in dieser Woche und werden in der nächsten Woche auf der Intensivstation sein.”

Er schränkte auch ein, dass es noch einige Monate dauern werde, bis in Deutschland flächendeckend geimpft werden kann. Bis zu diesem Zeitpunkt kann die Corona-Warn-App eine sehr nützliche Hilfe sein. Doch müssten hier noch entscheidende Verbesserungen vorgenommen werden. “Die Corona-Warn-App hat wahrscheinlich schon einen Beitrag geleistet, aber der ist nicht groß genug. Sie muss weiterentwickelt werden.”

An das Tragen eines Mundschutzes, Abstand und Lüften wird man sich aber auch weiterhin halten müssen. Denn dies sei nicht durch eine technische Lösung zu ersetzen, sagte Lauterbach.

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Alexander Grünstedt