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Fund von 500 Kilo Kokain in Bananenkisten bei Aldi

Großer Kokain-Fund in Mecklenburg-Vorpommern. Die Drogen kamen mit einer Obstlieferung aus Südamerika und wurden nach Deutschland geschmuggelt

Das ist der größte Kokain-Fund aller Zeiten in Mecklenburg-Vorpommern. Mitarbeiter der Discounterkette Aldi haben am Mittwoch in sechs Filialen und einem Auslieferungszentrum in Bananenkartons neben den Früchten auch eine Vielzahl an Päckchen mit Rauschgift gefunden. Dabei geht es nach Angaben der Sprecherin des Landeskriminalamtes MV, Anna Lewerenz, um mehr als 500 Kilo Kokain.

Über den genauen Wert der “Ware” könne derzeit noch nichts genaueres gesagt werden. Dazu müsse erst die sogenannte Reinheit des Stoffes ermittelt werden, so die Sprecherin weiter. Der Marktwert ist weiterhin auch davon abhängig, ob das Kokain an Zwischenhändler oder gleich an die Endkunden geliefert wird. Auf jeden Fall handelt es sich hierbei um Millionenwerte. Derzeit sind die Drogen sicher beim LKA verwahrt.

Ermittlungsverfahren eingeleitet

Seitens der Staatsanwaltschaft Rostock ist ein Ermittlungsverfahren wegen Einfuhrschmuggels von Drogen aus Lateinamerika eingeleitet worden. Und auch ein Aldi-Sprecher bestätigte den Fund des Kokains gegenüber der Presse. Mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen wurden vom Unternehmen nach Absprache mit der Polizei und der Staatsanwaltschaft keine weiteren Details genannt.

Da ist etwas gründlich schief gegangen

Anna Lewerenz betonte denn auch, dass der endgültige Lieferweg der Drogen noch nicht geklärt sei. Vermutlich gab es beim Transport jedoch eine größere Panne. Die Lieferung der Bananen erfolgte jedoch über den Seeweg, unbekannt ist nur, über welchen Hafen. Für gewöhnlich werden die geschmuggelten Drogen bereits im Hafen abgezweigt, was hier offensichtlich gründlich daneben gegangen ist.

Im Frühjahr des vergangenen Jahres wurden bereits in einem Warenhaus von Edeka in Mecklenburg-Vorpommern 110 kg Drogen in Ananaskisten gefunden, der bis dahin größte Fund. Der Marktwert wurde auf 5 Millionen Euro taxiert, geliefert aus Costa Rica.

Immer wieder größere Lieferungen an Kokain

Der Preis für ein Gramm gestrecktes Kokain liegt in Europa bei ca. 40 bis 90 Euro. Immer wieder werden in Deutschland größere Sendungen mit Drogen aus Südamerika abgefangen. Oftmals befinden die sich in Kaffee- oder Obstlieferungen. Allein in Hamburg beschlagnahmte der Zoll im vergangenen Jahr rund 4,5 Tonnen der Droge. Für das gesamte Bundesgebiet liegen für 2018 noch keine Gesamtzahlen vor, wie das Bundeskriminalamt in Wiesbaden mitteilte. In 2017 wurden bundesweit so viele Kokainsendungen sichergestellt, wie noch nie zuvor. 8,1 Tonnen seien es für das Jahr gewesen, wie das BKA mitteilte. Dabei halfen auch drei spektakuläre Funde im Hamburger Hafen mit insgesamt 3,8 Tonnen.

Großteil der Lieferungen aus Kolumbien

75 Prozent aller abgefangenen Lieferungen stammen den Angaben zufolge aus Kolumbien. Von dort werden sie über die Nachbarstaaten in die USA oder nach Europa geschmuggelt. Schätzungen gehen davon aus, dass rund 130 Tonnen der Droge jährlich den Weg nach Europa finden. 2017 wurden über 3.500 Kokain-Dealer in Deutschland enttarnt.

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Jerry Heiniken