Gefährliche neue Krankheit fordert erste Todesopfer in Deutschland

Eine gefährliche Krankheit, die sich durch Tröpfcheninfektion bei Husten und Niesen rasend schnell verbreiten kann, hat gerade zu mehreren Todesfällen geführt. Besonders schwer betroffen sind Patienten, bei denen bereits Schwächungen des Immunsystems diagnostiziert wurden, aber auch andere können durch die Übertragung der Erreger angesteckt werden. Bei der Infektionskrankheit dreht es sich um die tödliche bakterielle Infektion Haemophilus influenzae Typ b (Hib), die bei immungeschwächten Patienten Lungenentzündungen, Hirnhautentzündungen und Sepsis auslösen kann. Die Krankheit verläuft gemäß Informationen des Robert Koch-Instituts rasend schnell und kann innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich werden.

Norddeutschland stark betroffen 

In Hamburg wurden gerade die ersten drei Tote gemeldet, die den Folgen von Hib erlagen. Zudem haben die örtlichen Behörden weitere 16 Erkrankte registriert, die fast alle intensivmedizinische Betreuung benötigen. Bei den Betroffenen handelt es sich zumeist um Drogenabhängige und Obdachlose, weil der Erreger für Hib besonders durch das Teilen von Zigaretten, Rauchutensilien, Besteck und Drogenkonsum-Utensilien weitergegeben wird. Um eine weitere Verbreitung der Krankheit einzudämmen, hat die Stadt Hamburg sofort Maßnahmen ergriffen. Risikogruppen, darunter auch Obdachlose und Drogenkonsumenten, werden jetzt an mehreren Stellen in der Stadt Impfungen angeboten. „Ziel ist es, möglichst viele Menschen aus der genannten Risikogruppe zu erreichen, eine Immunität herzustellen und so weitere Infektionen zu verhindern“, sagt eine Sprecherin der Hamburger Sozialbehörde. 

Fallzahlen steigen 

Obwohl seit 1990 Säuglinge den Antivirus mit ihrer Standardimpfung erhalten, sind die Krankheitsfälle von Hib im Laufe der letzten Jahre bundesweit gestiegen. Vor der Einführung der Vakzination galt Hib als eine schwere und oft tödliche Kinderkrankheit. Seither tritt die Krankheit bei Kindern kaum noch auf, aber die Ständige Impfkommission (STIKO) gab in einer Meldung bekannt, dass „bei bestimmten Immunschwächeerkrankungen auch für Erwachsene eine Impfempfehlung vorliegt“. Aufgrund des Anstiegs der Fallzahlen prüft man dort zurzeit, ob die Empfehlungen für Impfungen angepasst und erweitert werden müssen.