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Grenzen von Portugal abgeriegelt

Zur weiteren Eindämmung der Corona-Pandemie hat sich Portugal nun weitestgehend abgeschottet. Ein- und Ausreisen sind daher ab Sonntag nur noch aus einem absolut triftigen Grund erlaubt. Wie bereits im Frühjahr 2020 sind an der Landesgrenze zum Nachbarn Spanien wieder Kontrollen eingeführt worden. Die Kontrollen werden gemäß eines Regierungsdekrets auch an Flughäfen und Häfen verschärft.

Es gelten lediglich Ausnahmen für Menschen, die zur Arbeit müssen, zu ihrem Wohnort zurückkehren bzw. anderweitig beruflich unterwegs sind. Aber auch der Warentransport und medizinische Notfälle und humanitäre Hilfe sind ausgenommen.

Nach Worten von Ministerpräsident António Costa ist die Corona-Lage in Portugal „sehr schlimm“. 12.435 Neuinfektionen und 293 Corona-Tote wurden allein am Samstag in dem Land gemeldet. Gemessen an der Einwohnerzahl von 10,3 Millionen ist dies einer der höchsten Werte weltweit. Rechnet man dies auf Deutschland hoch, so käme man auf rund 130.000 Neuinfektionen und 2.300 Tote innerhalb von 24 Stunden. Auch stehen nach Angaben der Behörden nur noch sehr wenige Intensivbetten zur Verfügung.

Lediglich acht Grenzübergänge werden entlang der 1.214 Kilometer langen Landgrenze zwischen Portugal und Spanien noch geöffnet bleiben. Zudem werden zu bestimmten Zeiten einige weitere Übergänge für den Berufsverkehr und die Warenlieferungen geöffnet. Erstmals war am 17. März die Grenze wegen der Pandemie geschlossen worden.

In dem südwestlichen Land grassiert eine besonders aggressive Variante vom Virus. Portugal ist von der Bundesregierung zu einem Hochrisikogebiet erklärt worden und hat eine Einreisesperre für Menschen aus dem Land verhängt. Dies gilt zunächst bis zum 17. Februar. Auch Großbritannien, Irland, Südafrika und Brasilien sind davon betroffen, von diesem Sonntag an kommen die afrikanischen Staaten Lesotho und Eswatini hinzu. Ausgenommen davon sind alle Deutschen und in Deutschland lebenden Ausländer sowie Passagiere im Transit und der Warenverkehr.

Österreich und Deutschland helfen

Medizinische Hilfe für Portugal haben sowohl Österreich als auch Deutschland zugesagt. So wird die Bundeswehr Hilfsflüge mit medizinischem Personal und anderen Materialen nach Portugal bringen. Mit dabei ist auch ein Team von 27 Ärzten und Sanitätern. Diese sollen umgehend nach Portugal geflogen werden, um die völlig überlasteten Krankenhäuser zu unterstützen.

Schwer kranke Corona-Patienten werden von Österreich aufgenommen. Bundeskanzler Sebastian Kurz sagte am Sonntag, dass derzeit noch mit dem portugiesischen Gesundheitsministerium abgeklärt wird, wie viele Menschen nach Österreich ausgeflogen werden sollen. „Es ist ein Gebot der europäischen Solidarität, rasch und unbürokratisch zu helfen, um Menschenleben zu retten“, sagte er.

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Martin Beier