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Haftstrafe für Radfahrer nach Schlägerei mit Fußgänger

Ein Radfahrer wird auf der Straße von einem Fußgänger angerempelt, der durch sein Handy abgelenkt ist. Im Anschluss daran kommt es zu einer Schlägerei, in dessen Folge der Fußgänger stirbt. Der Radfahrer hat nun vor Gericht ausgesagt, warum er so extrem ausgerastet ist.

Ein Radfahrer hat in Hannover bei einem Streit im Straßenverkehr so stark auf einen Fußgänger eingeprügelt, dass dieser an den Folgen starb. Für diese Tat muss er nun für fünfeinhalb Jahre ins Gefängnis. Der 28-jährige wurde am Dienstag vom Landgericht wegen Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt. Zugleich wurde auch noch seine Unterbringung in einer Entziehungsanstalt angeordnet. Im Oktober vergangenen Jahres war der Angeklagte mit einem Fußgänger aneinandergeraten, als dieser unvermittelt auf die Straße gelaufen war. Durch die Schläge des kampfsporterprobten Radlers ist der 40-Jährige verstorben.

In dem Verfahren sind die Richter zu dem Schluss gekommen, dass der als drogenabhängig bekannte Mann den Fußgänger durch seine Aktion verletzen, aber nicht unbedingt töten wollte. Dies erklärte im Anschluss an die Verhandlung ein Gerichtssprecher. Zunächst war dem Verurteilten Totschlag vorgeworfen worden.

Noch ist das Urteil nicht rechtskräftig. Das Urteil liegt aber Nahe an der Forderung der Staatsanwaltschaft, die auf eine Verurteilung wegen gefährlicher Körperverletzung mit Todesfolge mit einer Haftstrafe von 5 Jahren und 8 Monaten plädiert hatte. Hingegen hatte die Verteidigung nach Angaben des Sprechers kein konkretes Strafmaß gefordert.

Wir boxen jetzt wie Männer

Der Bruder des Opfers war in dem Prozess als Nebenkläger aufgetreten. Drei Tage nach dem Angriff war der 40-Jährige dann im Krankenhaus gestorben. Ausgangspunkt für die Tat war, dass er durch einen Blick auf sein Handy abgelenkt war und dabei auf die Straße getreten sei. Zunächst soll er im Streit gegen das E-Bike des 28-jährigen Mannes getreten haben.

Die Prügelattacke hat der Angeklagte während des Prozesses bedauert und dies mit seiner Drogensucht und privaten Problemen begründet. Seine Abhängigkeiten waren demnach unter anderem auf Kokain, Cannabis und Alkohol bezogen. Als private Gründe nannte er den Jobverlust seiner Frau und die Frühgeburt und er Kampf ums Überleben seine Kindes.

Zeugen hatten berichtet, dass er vor den tödlichen Schlägen zu seinem Opfer sagte, dass sie jetzt wie Männer boxen werden. Für gewöhnlich sind Kickboxer darüber informiert, dass gewisse Schläge eine hohe Gefahr für die Gesundheit des Gegners bedeuten. Man habe aber nicht nachweisen können, dass der Angeklagte von der Gefahr der Tritte etwas wusste, sagte der Gerichtssprecher. Die Richter werteten das Geständnis des Mannes als positiv. Hingegen wirkte sich zu seinen Lasten aus, dass es sich bei der Tat um brutale Körperverletzung aus nichtigem Anlass handelte, so die Einschätzung der Richter.

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Jerry Heiniken