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Hunderte Krähen greifen zeitgleich an: Überlebenskampf nach „tierischem Terror“

In Lübeck sorgten Hunderte Krähen mit einer gemeinschaftlichen Attacke für Entsetzen bei den Zeugen der brutalen Szene. Von „tierischem Terror“ ist die Rede, das Überleben des Rasens im Buniamshof – kurz Buni – dem größten Leichtathletik-Stadion von Schleswig-Holstein, steht infrage.

Die Vögel belagern die Grünfläche seit Wochen und hacken mit ihren Schnäbeln Löcher hinein. Die Tiere sind auf der Suche nach Insekten und Saatkörnern. 

Auch der 1. FC Phönix Lübeck trägt hier seine Punktspiele aus, kämpft aber als Folge der Krähen-Attacke mit Spielausfällen. Wie die „Lübecker Nachrichten“ (LN) berichten, ist in einem Gutachten der Platzkommission „massiver Krähenfraß“ als eine Begründung für die Absage mehrerer Spiele angeführt. Dazu kommen fünf angesetzte Punktspiele, die witterungsbedingt ausfallen mussten. „Unter diesen Umständen ist unser Saisonergebnis ernsthaft in Gefahr“, sorgt sich Phönix-Sportdirektor Frank Salomon.

Sollte es noch mehr Ausfälle geben, befürchtet Salomon eine nicht zumutbare Überbelastung der Mannschaft durch die Spiele, die nachgeholt werden müssen: „Aus sportlicher Sicht kommen wir bei weiteren Spielausfällen in einen Bereich, wonach das Programm für uns bis zum Saisonende nicht zu schaffen ist.“

In Deutschland leben derzeit etwa 15 500 bis 22 000 Kolkraben- und bis zu 89 000 Saatkrähen-Brutpaare. Laut Naturschutzbund ist es nicht möglich, dass die Rabenvogelpopulation explodiert, weil die Anzahl der Brutreviere zu stark begrenzt ist. Der Bestand reguliere sich von selbst. Zum Vergleich: Hierzulande leben bis zu 310 000 Straßentauben-Paare und bis zu 9,5 Millionen Amsel-Brutpaare.

Der „Buni“ ist nicht das einzige Opfer von „tierischem Terror“:

  • Im November 2012 wurde der Rasen des TSV Schlutup von Wildschweinen fast vollständig zerstört
  • Beim VfB Lübeck trieb ein Maulwurf im Frühjahr 2019 sein Unwesen.
  • Im Juli 2022 belagerten Möwen und Krähen das Grün am Schauenburger Platz in Oldenburg
  • Im Sommer 2023 durchwühlte ein Dachs den Sportplatz in Geesthacht. Die Schäden waren so heftig, dass die Stadt ihn sperren musste.

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Martin Beier