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Impfplan des Gesundheitsministers liegt vor

Hoffnung auf ein baldiges Ende der Corona-Pandemie machen derzeit mehrere Pharmakonzerne. Wissenschaftler arbeiten weltweit mit Hochdruck an der Impfstoffentwicklung. Die EU hat sich vorab bereits Milliarden Impfdosen gesichert. Daher soll die Immunisierung der Bevölkerung schnellstmöglich nach der Zulassung beginnen. Erste Dosen könnten bereits im Dezember verfügbar sein. Die Frage besteht, welche Empfänger-Gruppen zuerst geimpft werden sollen.


So will Jens Spahn Deutschland immunisieren

Der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte bereits in der vergangenen Woche erste Andeutungen zu einem möglichen Impfplan in Deutschland gemacht. Jetzt kommen weitere Details zutage. Ein 24-seitiger Entwurf des Gesundheitsministeriums dafür soll der „Bild“-Zeitung vorliegen. Mit einem höchst brisanten Inhalt.

“Im Jahr 2021 soll bereits eine hohe Durchimpfungsrate erzielt werden (…)”, wird aus dem Impfplan von Spahn durch die „Bild” zitiert. Drei Impfphasen seien für die Immunisierung von „Ländern und Kommunen“ vorgesehen. In Phase 1a und 1b sollen zunächst Menschen in verschiedenen Impfzentren immunisiert werden. In Phase 2 sollen dann bei einer großflächigen Verfügbarkeit der Impfstoffe “ärztliche Einrichtungen, niedergelassene Ärzte, Betriebsärzte” geimpft werden. Die Impfreihenfolge sieht das Papier wie folgt vor: Risikogruppen wie alte und chronisch Lungenkranke, gefolgt von medizinischem Personal und wichtigen Berufen (Polizei, Bildungseinrichtungen) und schließlich die übrige Bevölkerung.

Strenge Regelungen in Corona-Impfzentren

Erfolgen soll die Immunisierung der Bevölkerung in sogenannte Impfzentren. Dafür werden in dem Papier unter anderem Turn-, Messe- sowie Konzerthallen aber auch Kirchen empfohlen. Dabei sollen diese gut erreichbar, gesichert und mit abschließbaren Räumen versehen sein. Erforderlich sei dabei zwingend ein “Materiallager mit Ultratiefkühl-Möglichkeit für Impfstoffe”.

Organisiert sein sollen diese Impfzentren nach Informationen der „Bild“ wie eine Einbahnstraße inklusive einem „Check-in“ und einem „Check-out“. Terminvereinbarungen sind zwingend vorgesehen und man wird von „geschultem Sicherheitspersonal“ auf mögliche Erkältungssyndrome überprüft.

Streng geregelt wird nach „Bild“-Angaben auch der logistische Ablauf, die Lagerung des Impfstoffes und der medizinische Prozess. Pro Impfung werden 15 Minuten veranschlagt. Für Beratung und Registrierung stehen dabei 5 Minuten zur Verfügung. Somit könnten 96 Personen pro Tag und Arzt geimpft werden. Der allgemeine Gesundheitszustand solle im Anschluss beobachtet werden, bevor es zur zweiten Impfung kommt.

Entfacht Spahns Impfplan neuen Zoff zwischen Bund und Ländern?

Unterstützung sollen die Impfzentren durch mobile Teams erhalten. Diese sollen dabei behilflich sein, Pflegebedürftige und Menschen, die nicht allein in der Lage sind, ein Impfzentrum aufzusuchen. Für “Einrichtungen der Gesundheitsvorsorge oder Polizei, Feuerwehr” sei zudem eine Kohortenimpfung angedacht. Bund und Länder werden mit Sicherheit noch über diesen Impfplan diskutieren. Dass das Papier für Streitigkeiten sorgt, ist bereits jetzt sicher.

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Sara Breitner