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Impfskeptikerin meldet sich von der Intensivstation

Eine Altenpflegerin aus dem Raum Nürnberg hat die Anti-Corona-Impfung abgelehnt. Sie war skeptisch, ob der neu entwickelte Impfstoff sicher ist. Wenig später infizierte sie sich selbst mit Covid-19 und landete auf der Intensivstation. Heute bereut sie ihre Entscheidung.

Altenpflegerin Barbara M. (60) hatte Bedenken gegenüber der Corona-Impfung. Ein so schnell entwickeltes Präparat wollte sie sich nicht injizieren lassen. Außerdem fühlte sie sich gesund und fit. Schließlich infizierte sie sich mit Sars-CoV-2. Die Krankheit entwickelte bei der 60-Jährigen einen schweren Verlauf. Heute bereut M. ihre Entscheidung, sich nicht impfen zu lassen. Über ein Smartphone ließ die Klinik M. mit der Presse sprechen.

In dem Seniorenheim, in dem M. tätig war, war Corona ausgebrochen. Doch mit Schutzkleidung, guter Gesundheit und FFFP-2-Maske fühlte die Altenpflegerin sich bis zuletzt sicher, erzählt M. im Interview mit dem Magazin „Spiegel“.

Die ersten Symptome zeigten sich bei M. in Form von Übelkeit und Husten. Bald darauf kam Fieber dazu. Die Altenpflegerin ließ einen Corona-Test machen. In den drei Tagen, in denen sie auf das Ergebnis wartete, verschlimmerte sich ihr Zustand so sehr, dass M. nicht mal mehr ans Telefon gehen konnte. „Schon die kleinste Bewegung war plötzlich unendlich mühsam, auch nur ein Stückchen Brot zu kauen, kostete viel Kraft. Es war, als könnte ich nichts mehr steuern,“ zitiert „nordbayern.de“ die Corona-Patientin. Das Gesundheitsamt erreicht die 60-Jährige nicht, um ihr mitzuteilen, dass der Test positiv ausgefallen war. Schließlich kam die Polizei.

M. wurde ins Krankenhaus gebracht und bekam auf der Intensivstation hoch dosierten Sauerstoff über einen Schlauch durch die Nase verabreicht. Ins künstliche Koma versetzen musste man sie nicht. „Ja, aber ich musste das bei anderen mit ansehen, zum Beispiel einem Geschäftsmann, der auch starker Raucher war. Ich selbst bekam heißen Sauerstoff, das Gerät dröhnte so stark, dass ich kaum schlafen konnte. Und die Gedanken kreisen ständig darum, was noch alles passieren kann. Das alles hat mich sehr traurig gestimmt, ich werde wohl noch eine Weile brauchen, das alles zu verarbeiten“, sagt M.. Sie selbst kämpfte um Luft und erzählte von der Intensivstation: „Ich lerne zu atmen“.

„Ich hätte nie gedacht, dass es mich treffen könnte. Und ich habe es nicht geglaubt, wenn die Frau Merkel und Herr Söder vor den Gefahren gewarnt haben“, sagt die 60-Jährige, die nach einer Woche Intensivtherapie wieder auf der Normalstation ist. Sie sei jetzt für das Impfen, „vor allem aber sollte jeder die Corona-Vorgaben wirklich ernst nehmen. Corona ist so ein großer Begriff – ich wusste so vieles nicht und glaube, dass es nicht nur mir so ging.“

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Alexander Grünstedt