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Insel um 42 Millionen Euro: Deutschland bekommt mehr Fläche

42 Millionen Euro kostet jene Insel, die in Kürze die Staatsfläche von Deutschland vergrößern wird. Die Eroberung von fremden Staatsgebieten war dafür nicht erforderlich, denn es handelt sich dabei um den neu gebauten Inselhafen vor Prerow am Darß. Er sieht aus wie ein Atoll und wird mit einer 720 Meter langen Seebrücke mit dem Land verbunden – diese wird damit die längste in der gesamten Ostsee.

Die Fertigstellung des Projektes ist für dieses Jahr vorgesehen. Deutschland bekommt somit eine brandneue Insel und 2200 Quadratmeter mehr Staatsgebiet. Die alte, lediglich 390 Meter lange Seebrücke wurde abgerissen.

Das neue Hafen-Atoll wird aus einer etwa 300 Meter langen und drei Meter breiten Steinaufschüttung bestehen. Der alte Nothafen Darßer Ort wurde renaturiert. Die Liegeplätze für einen 28 Meter langen Seenotrettungskreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), das Tochterboot sowie potenzielle Havaristen wurden bereits fertiggestellt. Wer auf der Dachterrasse des Hafengebäudes steht, darf sich bald an einem Panoramablick in die Prerowbucht und eine Aussicht über den Inselhafen erfreuen.

Das Amt für Landwirtschaft und Umwelt in Rostock hat den Bau in Auftrag gegeben und muss dafür rund 42 Millionen Euro in die Hand nehmen – das sind fünf Millionen Euro mehr als eigentlich geplant. Das Geld kommt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.

Der Nothafen am Darßer Ort war für die Seenotrettung essenziell, doch es entstand durch die Nutzung ein Konflikt mit Naturschützern, da sich der Nationalpark Vorpommersche-Boddenlandschaft in diesem Bereich befindet. Der neu gebaute Ersatzhafen wird nun sicherstellen, dass die Seenotrettung auf dem Seeweg vor dem Fischland-Darß-Zingst langfristig ausrücken kann. Der Beschluss kam von SPD, CDU, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen im Jahr 2015. Der Hafen soll auch Anreize für Touristen bieten.

Die Seenotrettung in Deutschland bringt Menschen in Seenot auf Nord- und Ostsee in Sicherheit. Dabei handelt es sich um eine hoheitliche Aufgabe. Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), die entlang der Küsten und auf den angrenzenden Gewässern eine Flotte von Seenotrettungskreuzern und -booten betreibt, nimmt diese Aufgabe alleinzuständig wahr. Verschiedene Organisationen teilen sich in die Wasserrettung auf Binnengewässern.

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Martin Beier