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Irland geht in den kompletten Lockdown

Die Inselrepublik Irland wird von der Corona-Pandemie viel härter getroffen als so manch anderes Land. Während gerade einmal rund fünf Millionen Menschen dort leben, haben sich schon über 50.000 mit dem Virus infiziert. Als erstes EU-Mitglied fährt die dortige Regierung aufgrund der angespannten Lage das öffentliche Leben wieder drastisch herunter.

Irland wird als erstes Mitglied der Europäischen Union in einen nationalen Corona-Lockdown zurückkehren. Die höchste von fünf Warnstufen tritt nach Information der irischen Regierung am Mittwoch wieder in Kraft. Ministerpräsident Micheál Martin ordnete demnach für die Bevölkerung eine neuerliche Ausgangssperre an. In Innenräumen dürfen dann keine Besucher mehr aus fremden Haushalten empfangen werden und Essen dürfen Pubs und Restaurants nur noch zur Lieferung anbieten. Hingegen bleiben die Schulen vorerst weiter geöffnet. Für die nächsten sechs Wochen bis zum 1. Dezember sollen diese Maßnahmen vorerst gelten.

In einer nationalen Fernsehansprache sagte Martin: “Jeder im Land wird gebeten, zu Hause zu bleiben”. Menschen dürfen sich maximal fünf Kilometer von ihrem Wohnort entfernt aufhalten. Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen bleiben aber weiter offen, “weil wir nicht zulassen können und wollen, dass die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen ein weiteres Opfer dieser Krankheit wird”, sagte Martin weiter.

Das Land verzeichnet, ähnlich wie andere in der EU, derzeit einen massiven Anstieg an Corona-Neuinfektionen. Die Behörden meldeten allein für den Montag 1.031 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Bislang sind nach offiziellen Angaben 50.993 Infektionen auf der Insel registriert worden. Seit dem Beginn der Pandemie sind den Statistiken nach 1.852 Einwohner an den Folgen von Corona verstorben. Das Land hat lediglich 4.98 Millionen Bewohner.

Ganz nebenbei gehört der Inselstaat zu den wenigen Ländern, wo auch die Corona-Warn-App aus Deutschland funktioniert. Am gestrigen Montag war das entsprechende Update erschienen. Mit der Version 1.5 für Apple und Android ist eine europäische Schnittstelle enthalten, die die verschiedenen Corona-Apps mit einander kompatibel macht. Dies ist nach einer erfolgreichen Testphase nun in der App mit integriert, so die EU-Kommission. Derzeit sind in einem ersten Schritt die deutsche, die italienische und die irische App miteinander verbunden worden. Weiter Staaten werden bald folgen. Ziel ist es, dass bis zum Jahresende 16 nationale Apps weitestgehend mit eingebunden und gekoppelt sein sollen.

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Martin Beier