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Killer-Keime verbreiten sich in Deutschland: Urlauber tot

Aktuell erwischte es einen Ostsee-Urlauber: Ein tödlicher Keim ist auf dem Vormarsch in Deutschland und besonders gefährlich für ältere Menschen und all jene mit einem geschwächten Immunsystem. Die Rede ist von Vibrionen, die sich in Wassertemperaturen über 20 Grad wohlfühlen. 

Das erste Todesopfer der Saison war 74 Jahre alt. „Haben Sie zum Beispiel offene Wunden wie einen aufgekratzten Mückenstich, und bemerken Symptome, gehen Sie sofort zum Arzt und sagen Sie, dass Sie in der Ostsee waren“, appelliert die Sprecherin des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS) in Rostock an alle Urlauber. „Hier in Mecklenburg-Vorpommern kommt der Arzt vielleicht selbst auf die Idee, danach zu fragen, doch zu Hause in Sachsen oder Bayern ist das Problem unter Umständen kaum bekannt.“

Die Symptome können sehr verschieden ausfallen, die Inkubationszeit bei einer Infektion liegt bei 12 bis 72 Stunden. Zuerst werden Sie Schmerzen an der Eintrittsstelle bemerken, die betroffene Wunde wird eher überproportional wirken. Das Robert Koch-Institut (RKI) ergänzt: „Zudem können Fieber, Schüttelfrost und Sepsis auftreten.“ 

In der vergangenen Dekade gab es zwar “nur” zwölf Todesfälle in Deutschland, aber durch die steigenden Wassertemperaturen sind Vibrionen wahrscheinlich schon bald ein dauerhaftes Problem. In Mecklenburg-Vorpommern alleine starben 2021 einer, 2019 zwei, 2018 drei Personen, so das Landesamt.

Es ist vollkommen egal, ob man an anderer Stelle in der Ostsee baden geht – Killer-Keine beachten keine Landesgrenzen. Vibrionen kommen aktuell überall zwischen Schleswig-Holstein und Polen vor.

Bei Vibrionen handelt es sich um Bakterien, die Salz benötigen. Die bekannteste Variante ist Vibrio cholerae O1/O139 als Verursacher der epidemischen Cholera verursacht. In der Ostsee kommen dagegen die sogenannten Nicht-Cholera-Vibrionen vor. Sie vermehren sich vor allem bei einem Salzgehalt von 0,5-2,5 Prozent und ab einer Temperatur von über 20 Grad Celsius stark. 

Wer die Infektion schnell erkennt und behandeln lässt, wird sie für gewöhnlich auch in den Griff bekommen. Unbehandelt oder zu spät behandelt, könnte es aber rasch kritisch werden, da die Infektion normalerweise schnell fortschreitet. Somit kann zusätzlich eine chirurgische Behandlung notwendig sein, im schlimmeren Fall auch die Amputation betroffener Gliedmaßen.

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Martin Beier