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Kurz vor Zulassung: Datum für Corona-Impfung in Sicht

Ein erster Impfstoff aus Hessen ist bereits im Zulassungsverfahren und geht in die Massenproduktion. Die Impfungen gegen Sars-CoV-2 könnten schon in wenigen Monaten starten.

In einem Interview mit der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” erklärte BioNTech-Chef Ugur Sahin, dass es bereits einen Impfstoff-Kandidaten aus Mainz gebe, der „auf die Zielgerade“ zusteuere. Man habe die Corona-Immunisierung nach klinischen Studien nun an vier Kandidaten erprobt. Die Ergebnisse seien „sehr aussichtsreich“. Deswegen habe das Mainzer Pharmaunternehmen bereits mit der Massenproduktion begonnen. Die Auslieferung könne beginnen, sobald der Impfstoff das “Rolling-Review-Verfahren” bestehe und eine Genehmigung erhalte. Der Impfstoff besitze “ein exzellentes Profil” erklärte Sahin. Er sei optimistisch, dass “wir ein sicheres Produkt haben und in der Lage sind, die Effektivität zu demonstrieren”.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte bereits vor einigen Tagen angekündigt, dass man in Abstimmung mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) “Dezember, Januar, Februar, März” als möglichen Termin für Impfungen nennen könne. Weil der Impfstoff zunächst nicht für die Gesamtbevölkerung reiche, sollen zuerst Beschäftigte des Gesundheitswesens sowie die durch Alter oder Krankheit gefährdeten Personengruppen geimpft werden.

Nach Definition des RKI zählen Menschen ab 50 Jahren sowie Personen mit unterdrücktem Immunsystem, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Atemwegserkrankungen zu den Risikogruppen. Dies könnten also demnach bis März mit einer Impfung rechnen.

Der BioNTech-Impfstoff war einer der ersten Kandidaten aus Deutschland. Das hessische Pharmaunternehmen hatte bereits im April eine Genehmigung für klinische Studien erhalten. 37.000 Menschen nahmen bereits an den Studien teil. 28.00 davon erhielten bereits eine zweite Dosis.

Rückschlag bei Impfstoff-Tests in den USA

Nach Bekanntwerden der aktuellen Erfolge schoss der Aktienkurs von BioNTech gestern in die Höhe. Allerdings ist das hessische Unternehmen nicht der einzige Kandidat auf der Impfstoff-Pole-Position. Das US-amerikanische Pharmaunternehmen Johnson & Johnson befindet sich ebenfalls in den letzten Schritten vor der Zulassung. Jedoch meldete der US-Konzern am Montagabend auch den ersten Rückschlag. Die Behandlung eines Patienten mit dem Impfstoffkandidaten musste abgebrochen werden, weil dieser plötzlich unter einer „ungeklärten Krankheit“ leide.

Antikörper-Medikament geht ebenfalls in die Testphase

Fortschritte weist auch der britische Pharma-Konzern AstraZeneca auf. Dieser forscht am Antikörper-Wirkstoff AZD7442, der zur Behandlung von COVID-19-Patienten verwendet werden soll und bereits klinisch getestet wird. Die amerikanische Regierung sicherte sich bereit 100.000 Dosen der Arznei für dieses Jahr. 2021 stehen der USA weitere eine Million Dosen zu. US-Präsident Donald Trump hatte zur Genesung seiner Corona-Erkrankung einen sehr ähnlichen Wirkstoff erhalten.

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Stephan Heiermann