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Neue Corona-Studie: Die meisten Patienten sterben nicht auf der Intensivstation

Eine aktuelle Studie aus Österreich erfasste, wo Covid-19-Patienten sterben. Das überraschende Ergebnis: Obwohl die Sterblichkeit auf den Intensivstation sehr hoch ist, sterben die meisten Patienten auf Normal-Station.

Österreich analysierte, wo die Corona-Patienten seit Beginn der Pandemie starben. Die meisten Todesopfer wurden demnach auf Normalstation gemeldet. Sie machen mehr als die Hälfte aller Covid-19-Todesopfer aus. Etwa ein Drittel starb auf Intensivstationen. 15 Prozent aller Corona-Todesopfer in Österreich starben außerhalb von medizinischen Einrichtungen.

Trotzdem ist die Überlebensrate auf Normalstation deutlich höher als auf Intensivstation. Dort stirbt jeder dritte Patient. 83 Prozent der hospitalisierten Covid-19-Patienten bis Ende Oktober überlebten. Zu diesen Ergebnissen kam die Gesundheit Österreich GmbH (GÖG).

Covid-19-Patienten auf Normalstation werden nicht beatmet. Sie leiden jedoch häufig unter Atemnot und erhalten deshalb eine Sauerstoff-Therapie, um die Atmung zu unterstützen. Dies geschieht in der Regel durch eine Sonde in der Nase. Auch wenn es diesen Patienten oft sehr schlecht geht, bleiben viele auf Normalstation. Einige Patienten mit schwerem Verlauf können aufgrund ihres schlechten, allgemeinen Zustands gar nicht intensivmedizinisch behandelt werden. Andere lehnen dies per Patientenverfügung ab. Daher befinden sich auf Normalstation viele schwer kranke Corona-Patienten. Da sie jedoch kein Intensivbett benötigen, werden sie im DIVI-Register, bei der Erfassung der Intensivbetten-Auslastung, nicht berücksichtigt.

Der Betreuungsschlüssel auf Normalstation ist anders als auf Intensivstationen. Auf sieben Patienten im Krankenhaus Radolfzell in Baden-Württemberg kommen zwei Pflegekräfte. Diese kontrollieren alle ein bis zwei Stunden die Atemfrequenz. Theoretisch dürfen sie dabei jeweils 15 Minuten mit dem Patienten verbringen. Mehr als die Hälfte aller Corona-Toten starb mit diesem oder einem vergleichbaren pflegerischen Beistand.

Die meisten Patienten sterben an Atemversagen
Ähnliche Ergebnisse wie die Österreicher präsentierte auch das deutsche „Ärzteblatt“. Demnach stirbt nur ein Drittel der Covid-19-Patienten auf Intensivstation. Die Erkrankten erscheinen demnach mit Symptomen wie Husten, Fieber, Kurzatmigkeit und Ermüdung in den Krankenhäusern. Nur ein Viertel davon muss und kann intensivmedizinisch behandelt werden. Die meisten Patienten sterben an „respiratorischem Versagen“.

Ein Drittel der Erkrankten auf der Normalstation und mehr als zwei Drittel auf der Intensivstation entwickeln schwere Verläufe mit Lungenentzündungen, Atemnot und Nierenversagen. „Auch wenn vorwiegend ältere Patienten mit Vorerkrankungen stationär aufgenommen werden müssen, so gibt es auch bei jüngeren Patienten schwere und zum Teil tödliche Krankheitsverläufe“, wird der Vorstand der Stiftung für Herzinfarktforschung Ludwigshafen und Studienleiter des COVID-19-Registers, Dr. med. Anselm Gitt zitiert.

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Sara Breitner