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Neues Medikament macht Hoffnung bei Covid-19-Behandlungen

Das Medikament Remdesivir wird eigentlich erfolgreich bei Patienten mit einer Ebola-Infektion eingesetzt. Nun zeigt sich aber in einer Studie an Corona-Infizierten, dass sich auch Covid-19-Symptomen damit effektiv bekämpfen lassen. Wie es heißt, hätten alle Testpersonen in einer Klinik diese nach spätestens einer Woche wieder verlassen.

Erste Erfolge zeichnen sich nach Medienberichten bei der Behandlung von Covid-19-Patienten mit einem Medikament des US-Pharmakonzerns Gilead Science ab. Die Universitätsklinik in Chicago hat in einer Studie festgestellt, dass der Einsatz des gegen den Ebola-Virus entwickelte Mittel Remdesivir eine schnelle Fiebersenkung und einen Rückgang der Symptome von Covid-19 zur Folge hatte. Innerhalb einer Woche konnte alle Testpersonen das Krankenhaus demnach wieder verlassen.

Auf der Onlineplattform Stat, einem Portal für Medizinnachrichten, wurden diese Ergebnisse erstmal am Donnerstag in einem Bericht erwähnt. Das Universitätskrankenhaus in Chicago hat zusammen mit weiteren Krankenhäusern an der Untersuchung von schwerkranken Covid-19-Patienten durch den Pharmahersteller Gilead teilgenommen. 113 Menschen sind allein in Chicago im Rahmen dieser Studie behandelt worden. Um 16 Prozent stiegen nachbörslich die Aktien des Unternehmens. Um daraus Schlüsse ziehen zu können, sind aber noch weitere Daten zu analysieren, so das Unternehmen.

In einer E-Mail wies auch das Krankenhaus darauf hin, dass aus diesen Teildaten einer laufenden Untersuchung noch keine Ergebnisse herzuleiten sind. Ohne Erlaubnis seien demnach die Informationen aus dem internen Forum für Wissenschaftler veröffentlicht worden. Erst Ergebnisse aus der laufenden Phase-3-Studie wird es nach Einschätzung des Pharmakonzerns vermutlich frühestens zum Ende des Monats geben.

Auch in Deutschland laufen zwei Studien zu Remdesivir

Karl Broich, Präsident des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), rechnet mit ersten Ergebnissen von Studien zur Behandlung von Covid-19- Patienten in rund drei Monaten. Broich sagte weiter, dass bis dahin alle Daten von zwei Studien mit mittelschwer bis schwer erkrankten Patienten in Deutschland vorliegen würden. Grundsätzlich gebe es einige erfolgversprechende Ansätze von Therapien. Klinische Prüfungen liefen auch mit dem Malariamittel Hydroxychloroquin, welches aber erhebliche Nebenwirkungen mit sich bringt.

In der aktuellen Pandemie werden jedoch keinerlei Standards reduziert, so Broich. Dies gelte sowohl bei der Zulassung von Medikamenten als auch bei sonstigen Sonderzulassungen wie etwa bei Mundschutzmasken. Priorität wird beim BfArM allerdings derzeit auf Aufgaben mit Covid-19-Bezug gelegt. Wichtig sei es derzeit, Wirkstoffe auf ihre Wirksamkeit und Verträglichkeit hin zu prüfen.

Eine beschleunigte Zulassung sei jedoch dann möglich, wenn es klare wissenschaftliche Ergebnisse gäbe, es handele sich dabei aber nicht um irgendwelche Sonderregelungen wegen Corona.

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Author
Stephan Heiermann