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Polizei stoppte sturzbetrunkenen S-Bahn-Lokführer in Stuttgart

Ein Stuttgarter S-Bahn-Fahrer hielt nicht an seinen Stationen, vergaß die Türen zu öffnen und lästerte in seinen lallenden Durchsagen über Job und Arbeitgeber. Die Polizei stoppte die Alkoholfahrt und konnte einen Pegel von stattlichen 2,8 Promille im Blut messen. Der Mann wurde angezeigt – ob er seinen Job behalten darf, ist noch nicht bekannt.

Aufgefallen war die Chaos-Fahrt einer Frau, die an der S-Bahn-Station Rutesheim ihre Tochter abholen wollte. Doch der betrunkene Fahrer rauschte ohne Halt vorbei, sie verständigte die Polizei. Ein weiterer Notruf wurde von einer Passagierin des Zuges abgesetzt. Denn laut Bundespolizei war der Lokführer mit “speziellen” Durchsagen aufgefallen, “deren Inhalt weder Bahnbezug noch sonstige Reiseinformationen für diese Strecke beinhalteten”.

Eine Sprecherin bestätigte, dass es sich um Durchsagen “in Bezug auf seinen Arbeitgeber” gehandelt habe, die sehr kritisch gewesen seien. Da der Mann eine ungeplante Schleife fuhr, konnte er von der Bundespolizei festgenommen werden. “Aus welchen Gründen auch immer hielt er dann in Korntal an Gleis 3 an und hier konnte die Bundespolizei den Lokführer antreffen”, so die Sprecherin weiter.

Dem Alkoholtest unterzog er sich freiwillig. “Seine Ausfallerscheinungen waren sichtlich erkennbar”, erinnert sich die Polizeisprecherin. Ein hinzugezogener Mediziner ließ den betrunkenen Lokführer sogar ins Krankenhaus einweisen.

Der Mann gab zu Protokoll, bereits mittags alkoholisiert gewesen zu sein. Sein Dienstantritt sei um 13.38 Uhr erfolgt. Im Führerhäuschen der S-Bahn hätte er nichts mehr getrunken, es wurde auch kein Alkohol gefunden. Der 43-Jährige muss sich nun wegen des Verdachts auf gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr verantworten.

Die Deutsche Bahn reagierte bereits auf den kuriosen, aber gefährlichen Vorfall und wird den Mitarbeiter bis auf weiteres nicht mehr im Fahrbetrieb einsetzen. Der Triebfahrzeugführerschein des Mitarbeiters sei sofort eingezogen und dem Eisenbahnbundesamt übergeben worden, so heißt es in einem offiziellen Statement. Generell sei Alkoholkonsum überall im Unternehmen tabu.

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Martin Beier