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Schockierender Skandal: Blutdrucksenker unter Krebsverdacht – Hunderttausende betroffen.

Valsartan ist eines der häufigsten Blutdrucksenker in Deutschland. Ein aktueller Fund lässt vermuten, dass der Wirkstoff hohe Mengen krebserregender Stoffe enthält: Ein Arzneimittelskandal, der seinesgleichen sucht. Laut Arzneimittelatlas ist Valsartan das siebthäufigst verschriebene Blutdruckmittel in der Bunderepublik Deutschland. Betroffen sind demnach mehrere Hunderttausend Bluthochdruckpatientinnen und –patienten.

Vor wenigen Tagen rief das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die Valsartan-Präparate von 17 Herstellern zurück. Sie alle sollen einen höchst-krebserregenden Stoff enthalten. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass es sich dabei um Mengen handelt, die höchst besorgniserregend sind. Wenn sich das bestätigt, gelten die Blutdrucksenker als höchst krebserregend und verursachen damit einen Arzneimittelskandal der seinesgleichen sucht.

Laut BfArM handelt es sich bei dem giftigen Inhaltsstoff um N-Nitrosodimethylamin (NDMA). Dieser ist bereits dafür bekannt, durch den Konsum von geräuchertem Fisch, Pfeffer und anderen Gewürze sowie in Kautabak und Tabakrauch das Krebsrisiko zu erhöhen. Durch eine produktionsbedingte Verunreinigung beim chinesischen Hersteller Zhejiang Huahai Pharmaceutical soll NDMA in giftigen Unmengen in den betroffenen Valsartan-Präparaten enthalten sein. Der betroffene chinesische Wirkstoff-Hersteller bedient 40 Prozent des deutschen Markts.

In einem Bericht der ZEIT, erklärt Ralf Stahlmann, ehemaliger Leiter der Toxikologie der Berliner Charité: „NDMA ist eines der toxischsten Nitrosamine. Dass es nun in Valsartan-Präparaten gefunden wurde, halte ich für beunruhigend.“ Bisher wurde die schädliche Wirkung nur im Tierversuch bewiesen. Diese jedoch gilt als derart krebserregend, dass es keinen Toleranzwert gibt. Das heißt, nicht einmal kleinste Mengen NDMA können als gesundheitlich unbedenklich betrachtet werden. Das BfArM lässt derzeit offiziell prüfen, wieviel NDMA die Präparate tatsächlich enthalten.

Das Zentrallabor der Apotheker hat bereits eigene Untersuchungen angestellt: Demnach enthalten die Valsartan-Präparate die 75-fache Menge an NDMA, die wir normalerweise über die Nahrung aufnehmen. Die Einnahme der Präparate könnte damit als mindestens so gesundheitsschädlich wie Rauchen eingestuft werden, wenn nicht schlimmer.

Sie nehmen Valsartan? Hier können Sie herausfinden, ob auch Ihr Präparat betroffen ist. Wenn ja, suchen Sie Ihren Arzt auf, er weiß Bescheid und wird ein geeignetes Alternativpräparat finden. Setzen Sie das Medikament unter keinen Umständen eigenständig ab! Denn das kann zu Blutdruckkrisen führen, die deutlicher gefährlicher sind, als das Medikament noch ein paar Tage länger zu nehmen.
Mehr Informationen stellt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hier zu Verfügung.

Ein spanischer Hersteller von Fertigpräparaten hatte Zhejiang Huahai Pharmaceutical um eine Untersuchung des Wirkstoffs gebeten. Dabei wurde NDMA entdeckt. Die spanischen Behörden wurden eingeschaltet und bald auch die Europäischen Arzneimittelbehörde (Ema), dann erfuhr BfArM davon und rief die Präparate umgehend zurück.

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Sara Breitner