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Schulen widersetzen sich den Öffnungsschritten

Nachdem am gestrigen Montag trotz Warnungen die Schulen wieder geöffnet wurden, sollen auch allen Schülern Selbsttest zur Verfügung gestellt werden. Doch sind bislang zu wenig davon vorhanden. Die Landesregierung erntet auch Kritik, da die Schulen trotz hoher Inzidenzzahlen geöffnet bleiben sollen.

Die Schulen in Nordrhein-Westfalen haben trotz dritter Welle und steigender Infektionszahlen gestern wieder geöffnet. In den zwei Wochen bis Ostern sollen etwa 2,5 Millionen Schüler durch Präsenz- und Fernunterricht zumindest teilweise wieder in die Normalität zurückkehren. Schnelltests sollen dabei helfen, infizierte Schüler schnellstmöglich aus den Klassenräumen zu bekommen. Doch lediglich ein Test pro Schüler steht für zwei Wochen derzeit zur Verfügung.

NRW: Kritik für Landesregierung wegen Schulöffnungen

Für ihr Vorhaben erntet die Landesregierung in NRW viel Kritik. Der Vorwurf von der Gewerkschaft GEW lautet, dass sie ihre Hausaufgaben nicht gemacht habe. Da die Zusammenarbeit der Ministerien für Schule und Gesundheit nicht funktioniert, fordert die Landeselternschaft der Gymnasien, dass Ministerpräsident Armin Lasche die Schulfrage zur Chefsache macht. Versäumnisse sieht auch die SPD bei der Landesregierung.

Die „Rheinische Post“ berichtet derweil, dass sich nicht alle Landkreise und Städte an die Vorgaben gehalten haben und die Schulen wegen hoher Infektionszahlen in ihren Landkreisen weiter geschlossen halten. So öffneten in Wermelskirchen und Wipperfürth bislang nur die Abschlussklassen des Bergischen Berufskollegs.
Dazu sagte der Schulleiter Thilo Münch: „Die Corona-Zahlen im Oberbergischen Kreis steigen weiter, in unserer Schule waren kürzlich eine Prüfungsklasse und ein Lehrer betroffen.“ Es sollen daher keine weiteren Fälle riskiert werden.

Eltern sind geteilter Meinung über Schulöffnungen in NRW

Die stellvertretende Schulleiterin der Gesamtschule Geldern, Birgit Hartmann, berichtet von geteilten Meinungen unter den Eltern. „Die Sorge, sich anzustecken, ist da.“ Doch mischt sich auch Erleichterung unter die Eltern, dass die Kinder wieder in die Schulen gehen können.

Ein wichtiger Teil des Öffnungskonzepts sind dabei Selbsttest. Pro Woche soll jedem Schüler und jeder Schülerin ein Test zur Verfügung stehen. Zwei Mal pro Woche dürfen sich Lehrer testen lassen. Die Schulen würden nach Aussage von Schulministerin Yvonne Gebauer vorrangig mit den Tests versorgt, um so noch mehr Sicherheit in den Unterricht zu bringen.

Zu wenig Selbsttests bei Schulöffnungen in NRW

Jedoch wurde schon am vergangenen Donnerstag Kritik laut, als bekannt wurde, dass erst am Dienstag die Tests verfügbar sein werden. Gestern kam dann die nächste Hiobsbotschaft, als es hieß, dass nur ein Test pro Schüler bis zu den Osterferien zur Verfügung stehen würde. Damit das Ansteckungsrisiko so gering wie möglich bleibt, fordert der SPD-Gesundheitspolitiker Lauterbach sogar zwei Tests pro Woche pro Kind. Noch ist nicht bekannt, wie viele Tests nach den Ferien zur Verfügung stehen werden.

Dafür gab es von der SPD-Opposition weitere Kritik: „Die Schulen zu öffnen, ohne die Tests zur Verfügung zu stellen, ist wie ein Drahtseilakt ohne Sicherheitsnetz“, sagte SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty am Montag. Die notwendigen Vorbereitungen habe die Regierung versäumt. Es müsse jetzt von der Schulministerin dafür gesorgt werden, dass noch in dieser Woche die Testinfrastruktur an den Schulen stehe.

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Stuart Henderson