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Schwere Rostprobleme bei Boeing 737

Im Oktober 2018 und im März 2019 starben mehr als 340 Menschen, als zwei Maschinen vom Typ Boeing-737-Max wegen eines Softwarefehlers über Indonesien und Äthiopien abgestürzt waren. Doch nun wurde bekannt, dass es auch mit dem Schwesterflugzeug Ärger gibt.

Am Freitag hat die US-Luftfahrtaufsicht (FAA) Alarm geschlagen. Für rund 2000 ältere Maschinen der Baureihe 737 gab die Behörde nun eine Not-Lufttüchtigkeitsanweisung heraus. Grund ist eine erhebliche Korrosionsgefahr bei den Triebwerksventilen. Das bedeutet mit anderen Worten, dass die Maschinen erhebliche Rostprobleme haben.

Im schlimmsten Fall versagt das Triebwerk

Von dieser Direktive sind vor allem Jets betroffen, die sieben oder mehr Tage nicht im Flugbetrieb gewesen sind. Wie die FAA mitteilte, sei dieses Sicherheitsproblem von Inspektoren der Behörde festgestellt worden und könne im schlimmsten Fall dazu führen, dass die Triebwerke versagen. Wie der Hersteller Boeing in einer Stellungnahme mitteilte, sind die Fluggesellschaften dazu angehalten worden, als Vorsichtsmaßnahme die Ventile regelmäßig zu überprüfen. Weil in den vergangenen Monaten aufgrund der Corona-Pandemie viele Maschinen am Boden gegroundet sind, kann sich hier sehr viel leichter Rost bilden, wie der Hersteller erklärte.

Wichtig ist jedoch hierbei zu betonen, dass es sich bei diesen Maschinen nicht um die nach den beiden Abstürzen mit einem Flugverbot belegten Unglücksmaschinen vom Typ 737 Max handelt, sondern um betagtere Modelle vom Typ 737 Classic und 737 NG.

Die Flugzeuge vom Typ 737 ist weltweit mehr als 10.000-mal verkauft worden und somit das meistverkaufte Flugzeit der Welt. In der Passagierluftfahrt kommen diese Typen oft auf Kurz- und Mittelstrecken zum Einsatz. Besonders beliebt sind sie dabei auf den klassischen Urlaubsstrecken, in Europa zum Beispiel in die Länder Südeuropas.

Wegen der Probleme mit dem Absturzflieger 737 Max steckt der Rivale von Airbus ohnehin schon sehr tief in der Krise. Aber auch mit anderen Flugzeugen hat der Hersteller massive Probleme. Beim Dreamliner, der Boeing 787 kam es immer wieder zu Problemen mit dem Feuerlöschsystem an Bord und auch die Batterien standen wegen erhöhter Brandgefahr in der Vergangenheit öfter im Mittelpunkt von anhaltenden Problemen.

Und auch bei der neuesten Modellerweiterung für die Boeing 777 hat der Hersteller erhebliche Probleme. So ist bei einem Belastungstest eine Luke der Laderäume aus den Verankerungen geflogen. All diese Probleme machen es für Boeing nicht einfacher, das Vertrauen seiner Kunden zurückzugewinnen.

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Author
Stephan Heiermann