Kategorien: News News-App

Schweres Erdbeben vor Japan – ähnlich wie vor zehn Jahren

Vor zehn Jahren löste ein extrem starkes Erdbeben die Fukushima-Katastrophe aus und tötete mehr als 20.000 Menschen. Heute ereignete sich ein Beben der Stärke 7,2. Die Behörden rechnen erneut mit einem Tsunami, der die Küste empfindlich treffen könnte.

Vor Japans Küste ereignete sich ein Erdbeben der Stärke 7,2. Die Stromversorgung in Teilen des Landes wurde bereits unterbrochen. Für die Präfektur Miyagi im Nordosten Japans wurde eine Tsunami-Warnung ausgesprochen. Die Behörden befürchten, dass eine Flutwelle von einem Meter Höhe an die Küste rauschen könnte. Das berichtete der TV-Sender NHK. Das Beben sei bis Tokio spürbar gewesen.

Mindestens 200 Haushalte sind inzwischen stromlos. Eine erste Welle soll bereist die Küste erreicht haben. In der benachbarten Region Fukushima ereignete sich vor 10 Jahren eine Tsunami-Katastrophe, die mehr als 20.000 Menschen in den Tod riss und einen folgenschweren Nuklearunfall im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi auslöste. Der Betreiber des Kraftwerks prüft aktuell, ob die erste Welle erneute Schäden in der Atomruine verursacht hat.

Die Region wurde erst kürzlich von einem Beben erschüttert. Dieses verlief jedoch glimpflich.

Fukushima 2011 – Was ist bis heute geschehen?

Am 11. März 2011 löste ein Seebeben der Stärke 9 vor Japans Küste einen Tsunami aus, der eine Fläche von mehr als 500 km² an der japanischen Küste überflutete. Das Ereignis wurde zur größten Tsunami-Katastrophe der japanischen Geschichte. 600.000 Menschen waren von der Flutkatastrophe betroffen. Viele wurden obdachlos. Die Brand- und Katastrophenschutzbehörde registrierte etwa ein Jahr später 2.569 Vermisste und 22.199 direkte Todesopfer.

Die Flutwelle traf auch das Atomkraftwerk Fukushima Daiichi (Fukushima I). Am Folgetag wurde bekannt, dass die Notstromaggregate versagten und die Kühlsystem der Atommeiler ausfielen. Die Behörden veranlassten eine Notkühlung der Kernbrennstäbe mit Meerwasser. Trotzdem kam es schließlich zu mehreren Explosionen in Block 1, 2 und 3. Erst am 26. März meldet der Betreiber Tepco eine erhöhte Radioaktivität um das 10.000-fache über dem Normalwert. Am 28. März gab die japanische Regierung offiziell bekannt, dass eine Kernschmelze in Block 1 stattgefunden hat. Im Boden des Kraftwerksgeländes wurde Plutonium entdeckt. Am 12. April erklärte die Regierung das Atomunglück zu einer Katastrophe der Gefahrenstufe 7. Damit gilt sie als so schwerwiegend wie die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl.

Inzwischen ist bekannt, dass es zu drei Kernschmelzen gekommen ist. In den darauffolgenden Jahren wurden immer wieder Lecks gemeldet. Bis heute tritt tonnenweise radioaktiv verseuchtes Wasser aus. Mehrere Millionen Tonnen mit kontaminiertem Wasser werden in Tanks auf dem Gelände gelagert. Weil die Lagerkapazitäten knapp werden soll es aber bald ins Meer entlassen werden.

Social
Author
Sara Breitner