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Starke Zunahme an schweren Covid-Verläufen

Aktuell nimmt die Zahl der Patienten, die mit einem schweren Covid-19-Verlauf in einem Krankenhaus behandelt werden müssen, stark zu. Doch es gibt auch gute Nachrichten, denn es sind noch genügen Betten frei. Allerdings ist es fraglich, ob in den Kliniken ausreichend Personal für die Behandlungen zur Verfügung stehen.

Mehr und mehr Corona-Patienten werden derzeit auf den Intensivstationen der Krankenhäuser in Deutschland behandelt. Wie aus den aktuellen Zahlen des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) hervorgeht, werden momentan 1.121 Patienten mit schweren Covid-19-Verläufen intensivmedizinisch behandelt. Vor einer Woche lag dieser Wert noch bei 690, 510 waren es nur vor zwei Wochen. Schaut man einen Monat zurück, so waren es zu diesem Zeitpunkt lediglich 293. Von den auf der Intensivstation liegenden Patienten werden aktuell 478 beatmet.

Aus den Angaben geht weiter hervor, dass im Augenblick 21.736 Intensivbetten belegt sind. Daraus leitet sich ab, dass 873 freie Betten weniger zur Verfügung stehen als noch vor einer Woche. Als „Notfallreserve“ stehen darüber hinaus noch 12.717 Betten bereit. Diese können innerhalb von sieben Tagen reaktiviert werden. Derzeit sei eine Überlastung der intensivmedizinischen Kapazitäten laut DIVI-Präsident Uwe Janssen nicht zur erwarten. Es stehen im Moment ausreichend Betten und medizinisches Gerät zur Verfügung. Allerdings werde das benötigte Pflegepersonal den Engpass, wie in jedem Winter, darstellen.

In Berlin liegt nach Angaben des DIVI-Registers der Anteil von Covid-19-Patienten, die auf der Intensivstation betreut werden, mit 8,9 Prozent am höchsten. Aktuell werden in der deutschen Hauptstadt 110 Corona-Patienten auf den verfügbaren Intensivstationen behandelt. Von diesen hängen 53 an einer künstlichen Beatmung. Insgesamt stehen in Berlin noch 163 Betten zur Verfügung. Den höchsten Anteil an freien Intensivbetten melden Schleswig-Holstein mit 40,3 Prozent und Rheinland-Pfalz mit 36,1 Prozent.

Die Zahl der Betroffenen steigt in ganz Deutschland seit Mitte September immer weiter an. Zuvor lagen die Zahlen der Patienten, die mit einer Corona-Infektion intensivmedizinisch behandelt wurden, seit Mitte Juli auf einem verhältnismäßig niedrigen Niveau. Bis dato lag der vorläufige, negative Höhepunkt in der ersten Pandemie-Welle Mitte April. Zu dieser Zeit mussten mehr als 2.900 Infizierte auf den Intensivstationen behandelt werden.

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Alexander Grünstedt