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Straßenbahnfahrer verliert Bewusstsein bei voller Fahrt

Ein Straßenbahnfahrer in Bonn verlor während der Fahrt das Bewusstsein. Als der Zug nicht mehr anhielt, bemerkten die Passagiere die Notlage und griffen beherzt ein.

In der Nacht zum Sonntag wurde eine Bonner Straßenbahn durch Passagiere gestoppt. Der Fahrer hatte während der Fahrt das Bewusstsein verloren.

Am frühen Sonntagmorgen riefen mehrere Fahrgäste bei der Bonner Polizei an und meldeten, dass die Linie 66 zwischen Siegburg und Bonn nicht mehr anhielt. Der Fahrer sei nicht mehr ansprechbar und auch der Notbremshebel würde die Bahn nicht stoppen.

Die Polizei hielt Rücksprache mit der Leitstelle der Bonner Stadtwerke und instruierte eine Anruferin und deren Zuhörer, wie sie die Tram zum Stehen bringen könnten. Zunächst verschafften sich die Passagiere gewaltsam Zutritt zur Fahrerkabine, wo sie den bewusstlosen Fahrer vorfanden. Dann leiteten Sie eine Bremsung ein, angeleitet von den Experten am Handy.

An der Haltestelle Adelheidisstraße kam die Straßenbahn schließlich zum Stehen. Einsatzkräfte des Rettungsdienstes nahmen hier den 47-jährigen Fahrer in Empfang, leisteten Erste Hilfe und brachten ihn in eine Klinik. Die Polizei sprach von einem medizinischen Notfall. Darüber hinaus lobt ein Sprecher das Verhalten der Passagiere. Diese hätten sich trotz der beängstigenden Situation nicht aus der Ruhe bringen lassen.

Warum funktioniert die Notbremse nicht immer?
In vielen Straßenbahnen funktioniert die Notbremse nur als Signalgeber. Wird sie betätigt, bekommt der Fahrer ein entsprechendes Bremssignal. Er jedoch muss die Bremsung auslösen. Dieses System soll verhindern, dass die Bahn im dichten Stadtverkehr nicht auf großen Kreuzungen zum Stehen kommt.

In U-Bahnen kommt meist eine Bremsautomatik zur Anwendung. Wenn der Zug sich in der Nähe einer Station befindet, wird durch das Betätigen der Notbremse sofort ein Stopp ausgelöst. Befindet sich die Bahn in einem Tunnel, so erhält lediglich der Fahrer ein Notsignal und bringt den Zug dann bei der nächsten Haltestelle zum Stehen.

In Fernzügen hat die Notbremse eine verzögerte Bremswirkung. Außerdem kann der Fahrer die sogenannte Notbremsüberbrückung anwenden, um eine kontrollierte Bremsung an einem günstigen Ort herbeizuführen. Hier geht es vor allem darum, dass der Zug an einer Stelle zum Stehen kommt, den Rettungskräfte schnell erreichen können. Außerdem soll ein Nothalt innerhalb eines Tunnels unbedingt verhindert werden, da dies zum Beispiel bei einem Brand verheerende Folgen haben könnte.

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Author
Sara Breitner