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Testpflicht für Geimpfte soll entfallen

Ohne Corona-Test zum Einkaufen oder einfach Reisen können. Diese Lockerungen bei einer vollen Corona-Impfung stellt Jens Spahn den Menschen in Aussicht. Nach einer Reise könnten so Geimpfte einer Quarantäne entgehen. Doch gilt weiterhin Abstand zu halten, Hygiene zu beachten und eine Maske zu tragen.

Künftig sollen diejenigen, die den vollen Corona-Impfschutz haben, im Alltag und auf Reisen auf Corona-Tests verzichten können. In einer Empfehlung des Bundesgesundheitsministeriums heißt es, dass bei vollständigem Impfschutz die Menschen so behandelt werden sollen wie die, die einen tagesaktuellen Corona-Test vorweisen können. In der kommenden Woche solle dies Gegenstand der Beratungen der Ministerpräsidenten sein.

In der Empfehlung solle bei Flugreisen aus dem Ausland auch ein Nachweis gelten, dass man mindestens 14 Tage vor der Reise die Gabe der zweiten Impfdosis mit einem in der EU zugelassenen Impfstoffes erhalten hat. Diese Testpflicht solle auch bei Rückkehr aus einem Risiko- oder Hochinzidenzgebiet bei Geimpften gemäß dieser Empfehlung entfallen. Die Testpflicht solle nur dort bestehen bleiben, wenn man aus Virusvariantengebieten kommt, da manche der Varianten den Impfschutz verringern.

Alternativ zu den geforderten tagesaktuellen negativen Tests solle auch der Nachweis einer Zweitimpfung in den Landesregelungen zum Öffnen einzelner Bereich des öffentlichen Lebens einen Einzug finden, so die Empfehlung weiter. So lange man keine Krankheitssymptome hat, kann man mit vollem Impfschutz auch von den Quarantänemaßnahmen ausgenommen werden. Die Quarantäne-Empfehlungen will das Robert-Koch-Institut zum Ende der Woche anpassen.

Noch kein Impfeffekt auf das Infektionsgeschehen

Die Vorlage sieht vor, dass geimpfte Patientinnen und Patienten in Kliniken sowie in Pflegeeinrichtungen von dieser Ausnahme der Quarantänepflicht nicht betroffen sein werden, „um Restrisiken einer Weitergabe von Infektionen in diesen sensiblen Bereichen zu minimieren”.

Es sei aber in beiden Fällen, also negativ getestet oder vollständig geimpft, von einer deutlichen Reduzierung des Ansteckungsrisikos auszugehen. Der Bund empfiehlt den Ländern daher: „Die Impfung oder der tagesaktuelle Test geben zusätzliche, aber keine hundertprozentige Sicherheit”. Abstand halten, Hygiene beachten und Masken tragen gelte daher auch weiterhin.

Eine Erleichterung für Geimpfte befürwortete daher auch die Justizministerin Christine Lambrecht. Gegenüber der „Bild“ sagte sie: „Wenn jetzt wissenschaftlich belegt wird, dass von Geimpften keine höhere Gefahr für andere ausgeht als von negativ getesteten Personen, entfällt eine wichtige Begründung für die Einschränkung ihrer Grundrechte.”

Allerdings ist bis jetzt noch kein Impfeffekt auf des Infektionsgeschehen in Sicht, so die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek. Es sei zudem wichtig, dass es nach der ersten Impfung eine „gefährliche Phase“ gebe, denn dann müssten sich erst die Antikörper entwickeln. Sie sagte dies mit Blick auf die Menschen, die der Ansicht sind, dass sie nach der ersten Impfung schon geschützt sind. Bislang sind in Deutschland 13 Prozent der Menschen erstgeimpft, vollständig gesichert sich 5,6 Prozent.

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Sara Breitner