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Unerwarteter “Geldregen” in niedersächsischer Kleinstadt

Die Bürger in der niedersächsischen Kleinstadt Harse in der Nähe von Stade wurden heute Nacht von einem unerwarteten „Geldregen“ überrascht. Der Vorfall geschah so spät, dass die meisten ihn wohl verschlafen hätten, wäre dem nicht ein entsetzlich lauter Knall vorausgegangen.  

Der unerwartete Geldregen war nämlich leider das Resultat einer Geldautomat-Sprengung in der örtlichen Filiale der Deutschen Bank. Die Explosion war so stark, dass das ganze Bankgebäude dabei zerstört und der Inhalt von zwei Geldautomaten über den ganzen Ort zerstreut wurde.  

Nach Angaben der Polizei lagen tausende Geldscheine im Wert von 20 und 50 Euro auf den Straßen und Bürgersteigen im unmittelbaren Nahbereich zu der Bank. Ob und wie viel Geld die Täter auf ihrer Flucht vom Tatort erbeuteten, ist bisher ungewiss. Die Mitarbeiter der Deutschen Bank müssen erst nachzählen, wie viel Geld abhandengekommen ist.  

Es ist auch nicht bekannt, ob das Geld bei zufällig Vorbeipassierenden aufgesammelt wurde. Die Polizei macht deshalb darauf aufmerksam, dass das Geld als Spurenträger zu einem Tatort gilt und weder aufgehoben noch angefasst werden darf. Auch wenn man nicht selbst die Bank gesprengt hat, könnte die Mitnahme des Geldes als eine Fundunterschlagung betrachtet werden und ist deshalb strafbar. 

Geldautomaten-Sprengungen sind ein beinahe alltägliches Phänomen in Deutschland. Im Jahr 2022 wurden ungefähr 460 Sprengungen registriert, die insgesamt Schäden in Milliardenhöhe verursachten. In Hessen hat man berechnet, dass für jede Million erbeuteter Geldscheine ein Schaden an Gebäuden und Einrichtungen in Höhe von 5 Millionen Euro entsteht. Neben den Sachschäden ist die Polizei auch über die Gefahr für das Leben von Anwohnern besorgt, denn die Anschläge beanspruchen immer größere Sprengsätze. 

Zuletzt im November wurde eine Bande von Geldautomat-Sprengern in Zusammenarbeit vom BKA, dem LKA in Nordrheinwestfalen und der Polizei in den Niederlanden ausgehoben. Dabei wurden sieben Männer und eine Frau, alle im Alter von 19 bis 27 Jahre alt, festgenommen. Die Bande wird für 23 von Sprenganschlägen in Deutschland verantwortlich gemacht. Die Verdächtigen sitzen im Augenblick in Untersuchungshaft in den Niederlanden. 

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Alexander Grünstedt