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Ungeahnt neue Symptome durch das Coronavirus

Es ist eines der neusten Erkenntnisse, auf das Forscher des neuartigen Coronavirus nun gestoßen sind. Die Infektion mit dem Virus soll vermutlich auch das Nervensystem eines Menschen in Mitleidenschaft ziehen. Dieser Erkenntnis vorangehend waren atypische Verläufe bei verschiedenen Patienten, die plötzliche Atemstillstände erlitten, ohne das sie vorab gravierende Lungensymptome aufwiesen.

Dieser ungewöhnliche Verlauf lässt sich nach Angaben der Fachleute wie folgt erklären: „Von früheren Coronavirus-Infektionen weiß man, dass der Hirnstamm von Viren mit einbezogen werden kann”, erklärt Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. Dort sitzt auch die Steuerung für das Herz-Kreislauf-System und die Atemwege. Eine durch Viren ausgelöste Entzündung im Hirnstamm könnte laut Berlit zum Beispiel einen Atemstillstand auslösen. Zwar sei dies für das neue Coronavirus noch nicht abschließend nachgewiesen, erste Studien liefern jedoch Indizien für diese These, etwa die von chinesischen Forschern. „Dass die Infektion das zentrale Nervensystem in Mitleidenschaft zieht, steht für Huijuan Jin von der Huazhong-Universität in Wuhan jedoch außer Zweifel”, schreibt das Deutsche Ärzteblatt.


Auch Frank Heimann, Vorsitzender des Bundesverbandes der Pneumologen, Schlaf- und Beatmungsmediziner, weiß um die Diskussion über einen möglichen Befall des Nervensystems durch das Coronavirus. Seiner Ansicht nach lasse sich ein plötzlicher Atemstillstand aber auch durch andere Komplikationen erklären. So sei etwa auch eine Lungenembolie denkbar oder plötzliche Herzrhythmusstörungen bedingt durch eine virale Herzmuskelentzündung. In beiden Fällen kündige sich das Lungenversagen vorher nicht an. Bei bakteriellen oder virusbedingten Erkrankungen der Lunge würden die Patienten vor einem Lungenversagen klinisch auffällig, weil sie etwa unruhig oder schläfrig würden. Bei vielen Covid-19 Patienten trifft dies jedoch nicht zu.

Die Mediziner hoffen, dass schon Ende April eine Datenlage vorliegt, mit der der neue Erreger und seine Aktivitäten im Nervensystem besser eingeschätzt werden können.

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Author
Alexander Grünstedt