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Verbrenner-Aus? EU trifft kontroverse Entscheidung

In Brüssel wurde über die Zukunft der europäischen Autofahrer entschieden. Deutschland hat sich durchgesetzt: Das totale Verbrenner-Verbot wurde verhindert. Autos, wie wir sie heute kennen, werden trotzdem verschwinden.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing und EU-Kommissionsvize Frans Timmermans teilen mit, dass eine Einigung im Streit um Verbrenner-Motoren gefunden wurde: Verbrenner-Autos sollen auch nach 2035 noch erlaubt sein, allerdings nur wenn diese mit CO2-neutralen Kraftstoffen betrieben werden können – sogenannte E-Fuels.

Für die Autohersteller ist das erstmal beruhigend. Sie testen bereit auf den Betrieb von E-Fuels. Branchenexperten gehen davon aus, dass diese EU-Entscheidung die Entwicklung von Hybridfahrzeugen begünstigen wird. Diese Lösung dürfte sich vor allem im Sportwagen-Segment durchsetzen. Parallel investieren die meisten Hersteller ohnehin in die Entwicklung und Produktion von batterieelektrischen Autos. Wer sich nach 2035 einen Neuwagen kaufen möchte, wird also einen deutlich anderen Markt vorfinden als heute. Für Gebrauchtwagen ist die aktuelle Entscheidung allerdings unbedeutend. Denn sie gilt nur für Neuzulassungen.

“Wir haben mit Deutschland eine Einigung über die künftige Verwendung von E-Fuels in Autos erzielt”, schrieb Timmermans auf Twitter. In der EU wird die Diskussion und ihr Ausgang kontrovers diskutiert. Das Europaparlament hatte sich gemeinsam mit den EU-Staaten bereits im Oktober darauf geeinigt, dass in der EU ab 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen zugelassen werden dürfen. Deutschland beharrte jedoch darauf, dass Verbrenner-Motoren, die E-Fuels tanken, ebenfalls zugelassen werden sollen. Daher verhinderte die Bundesrepublik eine Einigung auf den zuvor geplanten Gesetzesentwurf.

Von einigen EU-Partnern wurde die deutsche Blockade mit Irritation zur Kenntnis genommen. Der lettische Ministerpräsident Krisjanis Karins sieht in der Situation “sehr, sehr schwierigen Zeichen für die Zukunft”, wenn in der EU Entscheidungen getroffen würden und ein Staat sich danach plötzlich anders entscheide und die Vereinbarung nachträglich ändere.

Deutschland hatte bereits im Herbst in die Verhandlungen eingebracht, dass die EU-Kommission eine Ausnahmeregelung für E-Fuels ausarbeiten soll. Allerdings waren die EU-Partner davon ausgegangen, dass dies nur für Sonderfahrzeuge gelte, wie etwa Rettungswägen oder Feuerwehrfahrzeuge. Berlin beharrte nun aber darauf, dass alle Fahrzeuge mit E-Fuels weiter betrieben und neuzugelassen werden dürfen. Vor allem Sportwagen-Hersteller wie Porsche dürften darüber aufatmen. Volkswagen-Chef Oliver Blume hatte sich bereits im Vorfeld der neusten Verhandlungen für eine lockerere Regelung ausgesprochen und unterstellte der Diskussion zu viele Emotionen.

Kommentare anzeigen

  • Was spricht dagegen wenn Verbrenner CO 2 neutral mit E - Fuels fahren dürfen.

    Vor einigen Tagen war erst in unseren Zeitungen zu lesen das 67 % der Deutschen gegen ein Verbrenner aus sind.
    Ebenso Italien & Österreich, um nur einiger Länder zu bennen.

    Also was soll das alles , gebt dieser Technik eine Chance.

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Sara Breitner