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Verstörter Junge meldet eigene Entführung bei der Polizei

Eine Mutter holte am 12. Mai 2011 ihren sechs Jahre alte Sohn aus der Schule in Illinois ab. Sie fuhr mit ihm in ein Spaßbad, dann in einen Zoo in Wisconsin. Drei Tage später ist sie tot, begeht Selbstmord in einem Hotel. Sie hinterließ einen Notizzettel, auf dem sie vermerkt hatte, dass sie ihren Sohn Timmothy bei einem Freund abgegeben habe, es ihm gut gehe und niemand ihn je finden wird. Jetzt scheint er plötzlich wieder da zu sein.

Verzweifelt suchte die Polizei damals nach dem verschwundenen Jungen in den Bundesstaaten Illinois, Wisconsin und Iowa, fand ihn jedoch nie. Plötzlich tauchte am gestrigen Mittwochabend ein 14 Jahre alter Teenager in Campbell County (US-Bundesstaat Kentucky) auf und behauptet, der gesuchte Junge zu sein. Er sagte den örtlichen Polizisten, dass er gerade seinen beiden Entführern entkommen sei. Fraglich bleibt jedoch, ob es wirklich der Junge ist, der seit acht Jahren als vermisst gilt. Die Polizei teilte am Donnerstag mit, die Aussagen des Jungen genau zu prüfen und seine Identität zu prüfen. Währenddessen ist er in ein Krankenhaus gebracht worden.

Zumindest klingt seine Geschichte fundiert und plausibel. Er beschrieb seine mutmaßlichen Entführer als weiße Bodybuilder-Typen. Einer der beiden habe schwarzes, lockiges Haar und ein Tattoo im Nacken, der andere sei ein untersetzter Typ mit Schlangen-Tätowierungen auf den Armen. Sie seien in einem SUV unterwegs gewesen und hätten in einem Motel in einem Vorort von Cincinnati (Ohio) übernachtet. Zwei Stunden sei er gerannt um seinen Entführern zu entkommen.

Die Anwohnerin, die den Jungen zur Polizei begleitet hatte, erzählte “CBS Chicago”, das Gesicht sei voller blauer Flecken gewesen, er wirkte eingeschüchtert und verwirrt. Er sagte ihr gegenüber, er sei seit sieben Jahren von Person zu Person gereicht worden.

Die Flucht nach acht Jahren ist allemal eine unfassbare Geschichte. Die Polizei hat alle “Red Roof Inn” Motels in der Nähe auf verdächtige Personen überprüft, jedoch vergebens.

Alles nur ein dummer Scherz

Mittels eines DNA-Tests soll nun von den Behörden geprüft werden, ob es sich bei dem Teenager wirklich um den vermissten Timmothy handelt. Sie sind aber noch vorsichtig. “Denn seit seinem Verschwinden sind wir Tausenden Hinweisen nachgegangen, die alle ins Nichts führten“, so Bill Rowley von der Polizei in Aurora AP. „Wir wissen nicht, was uns in Cincinnati erwartet. Es könnte Timmothy sein, es könnte aber auch ein dummer Scherz sein“.

Auch Verwandte des Jungen äußerten sich zurückhaltend. Die Großmutter sagte, sie mache sich keine allzu großen Hoffnungen, es gab so viele falsche Hinweise und geplatzte Hoffnungen. Auch wenn der Junge selbst sagte, er sei Timmothy. Und die Tante hoffe, das er es wirklich ist, denn lange und oft hatte sie für ihn gebetet und gehofft, die Menschen, bei denen ihr Neffe war, hätten ihn geliebt.

Die Großmutter hatte kurz vor dem Tod ihrer Tochter einen Brief von ihr erhalten. Darin stand, dass sie den Jungen in Sicherheit gebracht habe und es sich gut um ihn gekümmert wird.

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Author
Jerry Heiniken