Wildparker behindern Lebensretter: 17-jähriger stirbt
Es ist ein Unfall, der besonders traurig, fassungslos und gleichzeitig auch wütend macht. Ein 17-jähriger Darmstädter verunglückte am Samstagnachmittag in einem Baggersee und konnte nicht gerettet werden, weil Wildparker die Zufahrt für die insgesamt 65 Rettungskräfte blockierten.
Ein Auszug aus der Stellungnahme der Feuerwehren Rhein-Neckar lautet wie folgt: „Einsatzkräfte schockiert: Rettung konnte nur verzögert eingeleitet werden! Sind die Rettungseinsätze bei schweißtreibenden Temperaturen, in voller Schutzausrüstung, nicht schon anstrengend genug, mussten sich die Einsatzkräfte am Samstagnachmittag mit teils uneinsichtigen Badegästen herumärgern. Insbesondere die Tatsache, dass eine Person, ein 17-Jähriger, ums Leben kam, sorgte für eine zusätzliche Belastung.“
Die Rettungsarbeiten wurden durch „unzählige Personen und Fahrzeuge behindert. Ein Durchkommen für unsere Fahrzeuge in der Speyrer Straße war kaum möglich. Dies bezieht sich vor allem auf parkende Badegäste, obwohl es hier ein absolutes Badeverbot gibt“, heißt es weiter.
Die lebenswichtigen Rettungsmaßnahmen für den 17-jährigen Jungen konnten erst mit Verzögerung eingeleitet werden! Jegliche Wiederbelebungsversuche scheiterten. Der Junge starb noch am See. Er war Nichtschwimmer und wollte sich im Gewässer abkühlen. Gegen 16 Uhr geriet er wegen des steil abfallenden Ufers an dem See in Not. Sein Freund, ebenfalls Nichtschwimmer, versuchte vergeblich ihm zu helfen. Dies jedoch gelang ihm nicht und er rief in Folge die Retter.
Der besagte Baggersee ist kein öffentliches Gewässer, sondern gehört zu einer Firma. Der reine Zutritt und auch das Schwimmen sind strengstens verboten. Die Einsatzkräfte appellieren: „Badeverbote kontrollieren und bei Nichteinhaltung Bußgelder verhängen beziehungsweise Platzverweise aussprechen! Es ist uns bewusst, dass dies mit dem zur Verfügung stehenden Personal nicht überall leistbar ist, dennoch sollten regelmäßige Kontrollen an den besonderen Örtlichkeiten erfolgen.“
