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Zwischenfälle nach Impfung: Kalifornien zieht Moderna-Impfung aus dem Verkehr

In Kalifornien wurden 330.000 Impfungen gegen das Corona-Virus vorerst aus dem Verkehr gezogen, weil sechs Personen schwere allergische Reaktionen entwickelt hatten.

Auf Anraten der obersten Epidemiologin Kaliforniens Erica S. Pan stoppt der US-Bundesstaat Kalifornien die Corona-Impfungen mit dem Wirkstoff 41L20A von Moderna. 330.000 Coronavirus-Impfungen des Herstellers werden vorerst auf Eis gelegt. Der Grund: Sechs Personen zeigten heftige Nebenwirkungen nach der Impfung.

Die Epidemiologin Pan empfahl am Sonntag, diesen Impfstoff nicht mehr zu verwenden, solange nicht geklärt ist, was die potenziell schwerwiegenden allergischen Reaktionen ausgelöst hat.

Die nun auf Halte liegenden 330.000 Impfsoden wurden in der ersten Januarwoche in Kalifornien angeliefert. 287 Impfzentren waren mit dem Impfstoff versorgt worden und verabreichten die Immunisierung seither an die Bewohner des Küstenstaates. Sechs Personen zeigten innerhalb von 24 Stunden nach der Impfung so heftige Nachwirkungen, dass sie medizinische Hilfe benötigten.

Noch ist unklar, woran genau die Geimpften litten. Das Problem könnte im Zusammenhang mit besonderen Umständen vor Ort stehen. Denn alle Zwischenfälle ereigneten sich bei Personen, die im selben Impfzentrum ihre Dosis erhielten. Allerdings konnte bisher keine Besonderheit in dem Gemeindezentrum ermittelt werden. Auch sonstige Zusammenhänge seien noch nicht erkannt worden, sagte Pan, darum sei „äußerste Vorsicht“ geboten.

In einer ersten Stellungnahme teilte der Hersteller Moderna mit, dass ihm bisher keine vergleichbaren Ereignisse aus anderen Impfzentren gemeldet worden seien.

In den USA wird der Impfstoff von Moderna bereits seit dem 22. Dezember an die Bevölkerung verabreicht. Bisher sind keine derartigen Vorfälle wie jetzt in Kalifornien bekannt geworden. In der Europäischen Union ist der Impfstoff des US-Herstellers seit dem 6. Januar zugelassen.

Es ist der zweite Anti-Corona-Impfstoff für die Europäer. Zuerst wurde hier das Präparat von Biontech/Pfizer zugelassen. Beide Impfstoffe sind sogenannte mRNA-Impfstoffe, wirken also ähnlich. Ein wesentlicher Unterschied besteht in der Lagerung. Der Moderna-Impfstoff kann bis zu 30 Tage in einem normalen Kühlschrank aufbewahrt werden. Der andere hingegen muss bei -70 Grad Celsius gekühlt werden. Nach Aufbereitung der Dosen darf der Impfstoff von Biontech/Pfizer maximal fünf Tage in einem Kühlschrank gelagert werden.

Aus Israel gibt es mittlerweile verschiedene Meldungen über die Dauer und Sicherheit der Immunität nach der ersten Impfung. Sicher ist bis jetzt: Beide Impfstoffe schützen zu einem hohen Grad vor einem schweren Verlauf der COVID-19-Erkrankung. Ungeklärt ist nach wie vor, ob Geimpfte sich dennoch symptomfrei infizieren und andere Personen anstecken können.

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Alexander Grünstedt