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Ausländische Fachkräfte sollen Flughafen-Chaos abwenden

An den Flughäfen in Europa fehlt es derzeit in allen Bereichen an Personal, was zu langen Wartezeiten und Engpässen führt. Und wenn in allen Bundesländern die Ferien beginnen, wird sich die Lage weiter verschärfen. Mit einem kurzfristigen Einsatz von ausländischen Arbeitskräften will die Bundesregierung zumindest ein wenig Abhilfe schaffen.

Die Bundesregierung hat zur Bewältigung der Probleme an den deutschen Flughäfen Pläne zum Einsatz ausländischer Arbeitskräfte vorgestellt. „Wir ermöglichen, dass die Unternehmen Hilfskräfte aus dem Ausland, vor allem aus der Türkei, einsetzen können«, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD).

In enger Abstimmung mit ihren Kabinettskollegen aus dem Verkehrsministerium und dem Arbeitsministerium, Volker Wissing und Hubertus Heil, sei diese Entscheidung gefallen. Einen Abstrich bei der Sicherheit dürfe es dabei aber nicht geben. Besonders bei den Bodenverkehrsdiensten zur Abfertigung der Flugzeuge wie auch den Sicherheitskontrollen fehlen die meisten Mitarbeiter. Mit einer schnellen Ausstellung von Aufenthalts- und Arbeitserlaubnissen soll diese Situation bewältigt werden, die Hilfskräfte sollen zudem nach Tarif bezahlt werden. Es werde keine Leiharbeit oder Lohn- und Sozialdumping geben, versicherte Arbeitsminister Heil.

Kritik an den Bemühungen kommt von der Union. Der verkehrspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Thomas Bareiß, sagte, man könne das Chaos auch mit Fachkräften aus dem Inland dauerhaft lösen. In der “Rheinischen Post” forderte der die Fachminister dazu auf, entsprecht zu handeln.

Durch den anhaltenden Personalmangel müssen Airlines in Europa Tausende Flüge streichen, um das System nicht weiter zu strapazieren. Rund 3.000 Flüge hat allein die Lufthansa bereits für den Sommer annulliert und schont damit die Infrastruktur an den Drehkreuzen in Frankfurt und München. Man habe nach Aussage des Airline-Chefs Carsten Spohr in der Pandemie „an der einen oder anderen Stelle übertrieben” mit den Einsparungen. Er entschuldigte sich ausdrücklich für die entstandenen Unannehmlichkeiten bei den Passagieren.

Bundesverkehrsminister Wissing sagte, dass vieles bei den verantwortlichen Unternehmen nicht gut gelaufen sei. Das sich die abzeichnenden Probleme mit den Fachkräften nicht früher in Angriff genommen wurden, ist für ihn ein Unding. „Dass ausgerechnet jetzt der Flugverkehr nicht funktioniert – also, mich ärgert das auch.”
Auch Katja Mast, Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion, äußerte ihr Unverständnis, dass der Sommerurlaub für die Menschen, auf den sich die meisten nach zwei Jahren Pandemie so gefreut haben, nun in einer so frustrierenden Situation endet.

„Zwar waren es auch für Fluggesellschaften und Airportbetreiber mitunter harte Zeiten. Aber Tausende – oft auch kurzfristig – gestrichene Flüge, endlose Schlangen vor Sicherheitsschleusen und verlorenes Gepäck können keine Antwort sein. Ich fordere alle Beteiligten auf, das endlich in den Griff zu bekommen”, sagte sie gegenüber der Nachrichtenagentur AFP

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  • Warum sollen die Aushilfskräfte aus der Türkei kommen? Die sind doch nicht ´mal in der EU.
    Wären nicht Spanier, Portugiesen, Polen, Österreicher... geeigneter?

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Alexander Grünstedt