Breaking News

Nach über 100 Jahren im Geschäft steckt nun das nächste große deutsche Unternehmen in finanzieller Not. Es handelt sich um die J. Weck GmbH u. Co. KG. mit Sitz in Wehr im Süden von Baden-Württemberg sowie die Tochterfirma Weck Glaswerk GmbH mit Produktionsstandort in Bonn.

Seit 123 Jahren ist die Firma Weck nicht mehr aus deutschen Küchen und Vorratsschrank wegzudenken – denn sie hat das Einmachen quasi revolutioniert. Weck stellt Einmachgläser her und schaffte es damit sogar in den Duden. Dort findet man das Wort “Einwecken” als Synonym zum „Einmachen“.  Die Gläser eignen sich für das Haltbarmachen aller möglichen Lebensmittel wie Obst oder Marmeladen. Es reicht, heißes Wasser hinzu zu gießen und das Glas fest zu verschließen.

Die Praxis des Einkochens war in den vergangenen 123 Jahren nicht immer populär, erlebte aber in der letzten Zeit eine Art Comeback. Die Firma Weck expandierte auch auf andere Gefäße für Gewerbe und Gastronomie.

Nun soll aber alles vorbei sein. Denn die aktuellen Herausforderungen machen auch vor dem Traditionsbetrieb keinen Halt. Für das Herstellen der Gläser wird viel Energie benötigt. Bereits im Geschäftsbericht für 2021 findet sich eine Warnung des Unternehmens Weck vor starken Steigerungen der Energie- und Rohstoffpreise.

Nun musste beim Amtsgericht Karlsruhe tatsächlich Insolvenz angemeldet werden. Das wurde mittlerweile auch von der Unternehmenssprecherin bestätigt. Laut „Wirtschaftswoche“ wird der Rechtsanwalt Thilo Braun von der Kanzlei Nehrig, Braun & Sozien die Insolvenzverwaltung übernehmen.

Dieser wird zunächst einmal versuchen, die Unternehmenskosten zu senken und den Geschäftsbetrieb in stabile Bahnen zu lenken. Daher müssen sich die Fans der Gläser erst einmal keine Sorgen machen – die Geschäfte bleiben am Laufen und die Ware wird weiter verkauft. Auch Ersatzteile (Deckel, Klammern, Einkochring) sind weiterhin bestellbar. Unklar ist die unmittelbare Zukunft der Weck-Einkochautomaten: Der Sprecher äußerte sich noch nicht offiziell zur Insolvenz.