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Estland, Lettland und Litauen verfügen über keine eigene Luftverteidigung. Das ist auch der Grund, warum die NATO nun den baltischen Luftraum absichert. Schon seit August des vergangenen Jahres sind dafür fünf deutsche Eurofighter und 150 deutsche Soldaten in Estland stationiert. Gemeinsam mit britischen Kampfjets überwachen sie ab heute den Luftraum über den an Russland grenzenden Ländern.

Ein sogenannter voll integrierter Einsatz mit bewaffneten sowie unbewaffneten Schutz- und Trainingsflügen habe es bislang noch nie gegeben. Er ist der erste seiner Art. Dabei sollen deutsche und britische Eurofighter in gemischten Rotten den Himmel patrouillieren, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums auf Anfrage mitteilte.
Der verzahnte Flugbetrieb und die gemeinsame Betreuung der Maschinen reduziert dem Sprecher zufolge den technisch-logistischen Aufwand für beide NATO-Partner.

„Heute ist ein wichtiges, erstes Mal für unsere beiden Luftstreitkräfte. Wir haben schon seit einer Weile zusammengearbeitet, aber unsere Kooperation hat nun eine neue Stufe erreicht”, erklärte auch der beteiligte britische Kommandeur, Scott Maccoll, in einer Mitteilung. „Es bleibt eine große Freude, mit unseren deutschen Verbündeten in allen Aspekten unserer Mission zusammenzuarbeiten – von der Instandhaltung und Reparatur der Jets bis hin zur Planung und Logistik.”

Wie bereits erwähnt haben Estland, Lettland und Litauen keine eigene Luftverteidigung. Die NATO sichert deshalb bereits seit 2004 den baltischen Luftraum. Dazu verlegen die Verbündeten im regelmäßigen Wechsel Kampfjets samt Personal in die Ostseestaaten im Nordosten Europas. „Hauptauftrag ist die Identifizierung und Begleitung von russischen Militär-Luftfahrzeugen”, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums. Deutschland übernimmt die Aufgabe in Ämari gegenwärtig zum neunten Mal. Unter den gegebenen Bedingungen angesichts des Krieges in der Ukraine dürfte der Schutz der baltischen Staaten aber dieses Mal noch einmal wichtiger sein.