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Netflix sperrt zahlreiche Nutzer ungerechtfertigt

Netflix geht gegen unsachgemäße Nutzung des Streaming-Dienstes vor. Von den Maßnahmen werden jedoch auch unschuldige Nutzer getroffen. Deren Konto wird dann plötzlich gesperrt oder stark eingeschränkt.

Im Internet häufen sich Beschwerden von Netflix-Nutzern, die scheinbar ohne Grund den vollen Zugriff auf ihr Konto verlieren. Teilweise können die Konteninhaber sich gar nicht mehr einloggen oder ihr Zugriff auf Filme und Serien ist unberechtigterweise stark eingeschränkt. Hintergrund ist eine Maßnahme des Streaming-Anbieters gegen unsachgemäße Nutzung des Netflix-Accounts.

Betroffene Nutzerinnen und Nutzer erhalten anstatt der gewünschten Streaming-Inhalte eine Fehlermeldung wie folgt: “Entschuldigen Sie bitte die Störung. Sie scheinen einen Unblocker oder Proxy zu verwenden. Bitte schalten Sie derartige Dienste aus und versuchen Sie es erneut. Für weitere Unterstützung besuchen Sie bitte netflix.com/proxy. Fehlercode: M7111-5059.” Viele Betroffene haben jedoch gar nichts Falsches getan und wissen nicht einmal, was ein Unblocker oder Proxy ist.

Die Maßnahme bzw. die Fehlermeldung soll eigentlich erscheinen, wenn jemand mittels VPN seinen Standort verschleiert. In der Regel tun das Nutzer, um vorzugeben, dass sie sich aus einem anderen Land einloggen, weil dort Filme oder Serien verfügbar sind, die Netflix in ihrem Land nicht freigeschaltet hat.

Hintergrund: Netflix hat lokal eingeschränkte Lizenzen für die Streaming-Inhalte. Manche Filme sind beispielsweise gerade in den USA verfügbar, nicht jedoch in Deutschland. Wenn Nutzer diese lokalen Sperren umgehen, verursachen sie einen Vertragsbruch seitens Netflix. Denn Netflix ist es eben nicht gestattet, den Film an Nutzer auszuspielen, die sich in einem Land befinden, für das aktuell keine Streaming-Lizenz vorliegt. Die Inhaber der Urheberrechte machen Netflix deswegen seit Jahren Druck.

Der Streaming-Anbieter geht deshalb nun gegen die Nutzung von VPN-Diensten vor und sperrt kurzerhand die IP-Adressen, die von VPNs genutzt wurden. Das sind individuelle Identifizierungsnummern, die jeder Internet-Nutzer zugewiesen bekommt. Allerdings nutzt VPN dabei auch IP-Adressen von echten Personen. Und diese Personen werden nun vom Streamingdienst abgestraft, weil ihre IP-Adresse auf der schwarzen Liste von Netflix steht.

Wer betroffen ist, sollte Kontakt zum Kundenservice von Netflix aufnehmen. Das Problem ist bekannt und der Streamingdienst arbeitet an einer kundenfreundlichen Lösung.

Da die Methode vor allem genutzt wird, um auf Filme zuzugreifen, die in den USA, Kanada, Asien, Osteuropa, Australien oder Afrika gestreamt werden, sind es auch vor allem Nutzer dort, die jetzt unter dieser Maßnahme leiden.

Kommentare anzeigen

  • Wie kommt es, dass in einem demokratischen Land wie Deutschland Filme nicht gesehen werden dürfen und gesparre sind?

    Wer bestimmt, welche Filme in Deutschland gesehen werden dürfen oder nicht?

    Doch Zensur?

  • Wie kann man Netflix "unsachgemäss" nutzen? Wenn der Verein Nutzer sperrt, nix mehr bezahlen und Netflix sausen lassen. Früher ging's ja auch ohne Netflix.

  • Wir leben auf einem Planeten. Alle Menschen. Die Welt ist rund. Mir erschliesst sich der Sinn des "Geoblocking" ohnehin nicht. Weg mit dem Quatsch!

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Sara Breitner