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“Nie dagewesenes Verbrechen” – das dunkle Geheimnis des Amok-Schützen

Was bewegt einen jungen Mann, um sich zu schießen und sieben Menschen zu töten? Philipp F. sorgte am Donnerstag in Hamburg für ein Blutbad. Jetzt kam sein dunkles Geheimnis ans Tageslicht: Er dürfte selbst bis vor etwa eineinhalb Jahren noch ein Zeuge Jehovas gewesen sein.

Scheinbar hegte er großen Groll gegen seine ehemaligen Glaubensbrüder und -schwestern. Nur so ist zu erklären, dass er mit einer Waffe den Hamburger Königreichssaal stürmte, um sich schoss und sieben Menschen in den Tod riss, bevor er sich selbst das Leben nahm.

“Das schwerste Verbrechen in jüngerer Zeit”
Den Hamburger Politikern und Polizeiverantwortlichen war bei ihrer Pressekonferenz zum Hamburger Amoklauf von Donnerstag anzusehen, wie geschockt sie über das Geschehene sind. Es handele sich um „eine Amoktat, ein Tötungsdelikt, das wir hier in Hamburg in dieser Dimension bisher nicht kannten“, so Hamburgs Innensenator Andy Grote. Es sei das schwerste Verbrechen in Hamburg in der jüngeren Zeit gewesen und nur durch das schnelle Einschreiten von Einsatzkräften hätten weitere Opfer verhindert werden können, sagte er.

Tatsächlich hatten die Einsatzkräfte nur fünf Minuten gebraucht, um nach Eingehen des Notrufs um 21.04 Uhr bei der Feuerwehr und der Polizei das Gebäude zu stürmen. Das Schloss zum Saal musste aufgeschossen werden. Matthias Tresp, Leiter der Schutzpolizei, bei der Pressekonferenz: „Wir wussten noch nicht detailliert, um was es sich handelt. USE-Kräfte waren gerade noch im Dienst. Die Kräfte antizipierten, dass man nicht mehr abwarten kann.“

Zeugen berichten davon, dass permanent Schüsse zu hören gewesen seien. Die Polizeibeamten sahen eine bewaffnete Person ins Obergeschoss flüchten – es handelte sich um den Täter Philipp F., der sich dort schließlich selbst das Leben nahm. Vor seinem Eintreten in den Königreichssaal hatte er auf einem Parkplatz zehn Schüsse auf eine Frau abgegeben, die in ihrem Auto saß.

Unternehmensberater mit Waffenerlaubnis
Über den 35-Jährigen Deutschen ist bekannt, dass er seit einigen Jahren in Hamburg lebt und die Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas vor etwa eineinhalb Jahren verlassen hat. Er arbeitete als Unternehmensberater, seine Waffe besaß er legal.

Bild: Moronis, CC0, via Wikimedia Commons

Kommentare anzeigen

  • Langsam beginne ich an unserer Demokratie zu zweifeln.
    Es ist in den vergangenen Jahren schon soviel passiert, aber es passiert nichts.
    Mit welcher Begründung wird immer wieder der Waffenlobby der rote Teppich ausgelegt.
    Amerika lässt grüßen.
    Natürlich kann man in unserer "sozialen" Marktwirtschafft( freie Initiative mit einem gerade durch die wirtschaftliche Leistung gesicherten sozialen Fortschritt) solche Attentate nicht 100%ig verhindern,
    aber mit Waffenverbot und harten Strafen bei Zuwiderhandlung wäre manche Straftat zu verhindern.

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Martin Beier