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Supermarkt mit Notruf: Morddrohungen wegen Speiseöls

Der Ölkrieg eskaliert. In Deutschland kommt es immer häufiger zu gewalttätigen Zwischenfällen in Supermärkten, die mitunter mit einem Polizei-Einsatz enden.

EIgentlich gibt es für diesen Hamsterkauf-Irrsinn überhaupt keinen Grund. Wenn es zu Knappheiten von einigen Lebensmitteln in Deutschland kommt, liegt es zumeist nicht an Lieferengpässen, sondern genau daran: das Bunkern – einer schwer nachvollziehbaren Auswahl an Supermarkt-Waren in deutschen Kellern. Längst nicht vergessen, die Toilettenpapier-Knappheit zu Beginn der Corona-Pandemie. Die Ursache damals? Für viele ungeklärt. 

Jetzt allerdings führen steigende Preise für Energie, Kraftstoffe und Lebensmittel zu teils leeren Supermarktregalen. Zudem bereitet der Ukraine-Krieg vielen Menschen Sorgen und so beginnen viele Deutsche wieder mit Hamsterkäufen. Einige, mit aggressiven Mitteln. So geschehen im Kreis Asperg bei Stuttgart. Dort kam es sogar zu einem Polizeieinsatz, nachdem eine Gruppe 30 Flaschen Sonnenblumenöl kaufen wollte und die Kassiererin bedrohte, als sie den Hamsterkauf nicht gestattete.

“Die Menschen sind der Meinung, dass sie jetzt wieder horten müssen. Aber die leeren Regale sind nur das Resultat des Kaufverhaltens”, so Edeka-Filialleiter Andre Stepper aus dem nordrhein-westfälischen Voerde gegenüber Medien. Er musste deshalb außer Mehl auch Öl und sogar Toilettenpapier wieder rationieren.

Inzwischen häufen sich aus vielen Städten Berichte, dass Supermarkt-Personal angepöbelt wird, weil Öl, Mehl, Nudeln oder Zucker (auch Toiletten- und Küchenpapier) fehlen bzw. rationiert sind. So wollten Kunden in Bayern in einem Rewe-Markt 500 Kilo Mehl und 150 Liter Rapsöl auf einen Schlag kaufen. Der Filialleiter lehnte ab – und wurde beschimpft.

So auch in Asperg. Als die Supermarkt-Besitzerin, die an der Kasse saß, die Kunden darauf hinwies, dass dort aktuell nur eine Flasche Sonnenblumenöl  pro Person verkauft wird, wurde sie von den Männern aus der Gruppe beschimpft. „Sie haben behauptet, dass sie extra 60 Kilometer gefahren seien.“ Danach eskalierte der Streit: „Sie drohten, ich würde den nächsten Tag nicht mehr erleben und sie würden hier alles kaputtschlagen.“ Tumult an der Kasse: Ein Mitarbeiter kommt, mit einem Nudelholz bewaffnet, der Chefin zu Hilfe. Einer der aggressiven Öl-Kunden läuft aus dem Laden, kommt mit einem großen Stein in der Hand drohend zurück. Andere Kunden mischen sich ein. „Erst als sie merkten”,  so die Supermarkt-Besitzerin, “dass eine Nachbarin die Polizei gerufen hatte, sind sie verschwunden.” Die Polizei ermittelt nun wegen Bedrohung.

Inzwischen sehen sich auch Politiker in der Pflicht, öffentlich zu den Hamsterkäufen zu äußern. So appellierte  Bundesernährungsminister Cem Özdemir hin der vergangenen Woche, nicht unnötig Vorräte anzulegen. „Bitte keine Hamsterkäufe, dafür besteht kein Anlass. Wir haben die Versorgung sichergestellt“, so der Grünen-Politiker. 

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  • "Wir haben die Versorgung sichergestellt“ ... Hat er wohl doch nicht, der Chem!
    Eine große Klappe haben, scheint ja auch bei den Grünen mode zu sein. Wie war das doch noch mal, damals mit den Flug-Meilen-Boni????
    Wer im "grünen Haus" sitzt, darf anscheind mit Steinen werfen....

  • Mir işte das Verhalten bekannt. In den 80-ger Jahren wurde von der UdSSR in Afrika ein Walzwerk gebaut. Die angereisten Familien kauften sofort nach ihrer Ankunft die ortsansässigen Läden, so wie sie es gewohnt waren, bezüglich Zucker, Öl und Waren leer! Man hatte so seine Erfahrungen dieser Art zu Hause ja schon gemacht. Das Ergebnis war: Die ortsansässigen Bewohner schauten in die Röhre. Statt nur vernünftige Mengen zu kaufen, wurde so künstlich eine Verknappung geschaffen. Alles schon einmal dagewesen.
    GlückAuf!
    Dr. KHJF.
    Istanbul.

  • Ist ja interessant. Und was soll dann die Orientierung des Katastrophenschutzministeriums zur Anlage von Notfallreserven ?

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Sara Breitner